IranOpen 2018 – Setup-Day, der Erste

Heute fing der Tag mit unserem Lieblingsessen, Reis mit Hackfleisch, an. Dieses hatten wir aber schon am Vorabend gebracht bekommen. Wobei dadurch mehrere Mitglieder unseres Teams in regelmäßigen Abständen aus dem Schlaf gerissen wurden, z.B. um Bescheid zu bekommen, dass wir noch Essen gebracht bekämen (20 Uhr), für einen Anruf, dass das Essen gleich da wäre (21 Uhr) und um das Essen im Zimmer anzunehmen (22:30 Uhr).

Für ein paar unserer Teammitglieder fing der Tag schon um 6 Uhr an, da einerseits geteilte Zimmer zu kürzeren Schlafenszeiten führen können, vor Allem wenn die Zimmermitbewohner beim zu Bett gehen noch nicht angereist sind und nur ein Zimmerschlüssel existiert und andererseits manche Wecker mehrmals falsch gestellt wurden.

Eigentlich war unser Plan pünktlich um 8 Uhr in der Halle zu sein, um losarbeiten zu können. Da haben uns die Organisatoren aber einen Strich durch die Rechnung gemacht, indem sie uns mitteilen ließen, dass wir erst ab 10 Uhr in die Halle dürfen.

In der Halle angekommen wurde dann fleißig ausgepackt, auch wenn noch gar kein Arbeitsplatz existierte. So wurden provisorisch Roboter repariert z.B. auf Stühlen.

Im Laufe der nächsten Stunde bekamen wir dann auch einen Arbeitstisch aufgebaut und konnten so noch effektiver arbeiten. Dabei wurden z.B. die „Attackers“ in der Strategie gefixt. Leider fehlte das Internet noch, sodass wir uns ein temporäres GIT auf einem USB-Stick einrichten durften.

Pünktlich um 1 Uhr brachen wir zum Mittagessen auf. Erst wurde der Wegbeschreibung gefolgt, dann der Erinnerung der letzten Jahre. Im Gebäude, in dem es das Essen letztes Jahr gab, kamen uns dann zwei Iraner entgegen und meinten, das Essen gäbe es hier nicht, aber sie würden uns den Weg zeigen. Auf halben Weg zur Veranstaltungshalle trafen wir – nach einigen, schwer nachzuvollziehenden Gesprächen unserer selbsternannten Guides mit Einheimischen (auf persisch) – auf das chinesische SSL-Team ZJUNlict, das sich uns kurzerhand anschloss.

Wieder umgekehrt fanden wir ein Restaurant, das sich aber nach einigen Diskussionen als das Falsche herausstellte. Es hieß „Great Restaurant“, war aber dann doch nicht so great. Wir begaben uns auf den Rückweg zur Halle und sammelten noch ein drittes SSL-Team (MRL, iranisch) ein. Nun ging es an unserer Messehalle vorbei. Genau dahinter war eine weitere Halle, die wir durchquerten und in der wir in der hintersten Ecke tatsächlich eine Essensausgabe fanden. Es gab, kaum verwunderlich, Reis mit Hackfleisch zum Essen. Diesmal aber phänomenal aufgepeppt durch einen Joghurt und eine Vielzahl an Gewürzen, die teils falsch beschriftet waren und teils geschwisterlich mit dem Tisch geteilt wurden.

Nach dem Mittagessen ging es wieder weiter mit der Arbeit. Mit der Zeit waren fast alle vorher bekannten Probleme bei den Robotern behoben, so zumindest dachten wir. Bis wir versucht haben die Schussweiten zu kalibrieren. Hier offenbarten sich uns mehrere massive Probleme sowohl mit den Werten als auch mit den Lichtschranken (so wie eigentlich immer). Und mit dem Funk. Und mit klemmenden Hochschussklappen. Und mit den Encodern. Und mit kaputtgehenden Motoren. Und mit zappelnden Motoren. Und mit fehlenden Ritzeln auf Ersatzmotoren. Und mit ausfallenden Funkkabeln. Und. Und. Und. …

Da der typische Edding als Beschichtung der Hochschussklappen nicht getan hat, sind drei unserer Teammitglieder mit unserem Übersetzer zu einem kleinen Ausflug in die Stadt aufgebrochen.
Mit dem Taxi ging es zu mehreren kleinen Straßenläden, in denen wir nach etwas rumfragen Sprühlack und schwarze Farbe kaufen konnten. Nach der Rückfahrt haben wir testweise drei Hochschussklappen bemalt und trocknen lassen.

In der Halle wurde währenddessen an der Strategie weitergeschrieben, alle Roboter gecheckt und so gut es eben ging repariert.
Außerdem machten wir Testspiele mit zwei anderen Teams (ZJUNlict und Parsian) für den nächsten Tag aus.

Kurz nach 9 Uhr mussten wir plötzlich panisch zusammenpacken, da uns mitgeteilt wurde, dass es jetzt sofort Essen gäbe und wenn wir jetzt nicht sofort alle im Hotel wären, würden wir nichts mehr bekommen.

Also alles was man braucht so schnell wie möglich zusammenpacken und drei Leute vorschicken, um Bescheid zu sagen, dass wir noch kommen werden und auch etwas zu Essen haben wollen. Im Hotel angekommen, wurde uns mitgeteilt, dass das Essen in zehn Minuten da wäre. Eine halbe Stunde später traf das restliche Team ein, aber vom versprochenen Essen war weit und breit nichts zu sehen.. Weitere 40 Minuten später war es dann soweit: Das Essen war angekommen. Es wurde sogar gleich das Frühstück mitgebracht.

Jetzt darf man mal raten was es zum Abendessen gab. Richtig! Reis mit (ausnahmsweise) Hühnchen und Joghurt, diesmal war der Reis sogar von Preiselbeeren durchsetzt. Und zum Abendessen darf natürlich nicht die typische Fanta fehlen!

Nun wird noch weiter bis tief in die Nacht gecodet und die Kalibrierung des Hochschuss getestet. Das ganze natürlich auf der Aschenbahn vor unserem Hotel. Und weil wir nach dem langen Tag noch gar nicht müde sind, lackieren wir auch um 2 Uhr nachts noch alle Hochschussklappen mit der frisch getesteten Methode.
Schlaf wird sowieso überbewertet und zum Glück können wir ja bis 6 Uhr ausschlafen.