IranOpen 2018 – Unser letzter Tag in Teheran

Nachdem wir alle mehr oder minder viel geschlafen und uns von spannenden Schere, Stein, Papier Schlachten erholt hatten, trafen wir uns am Sonntag Morgen um halb Zehn zum Frühstück. Unser Übersetzer war sehr zeitig anwesend und hat uns darauf hingewiesen, dass wir unsere gesponserten Zimmer bis um 11 verlassen müssen. Das überraschte uns ein wenig, doch wir trafen schnell die Entscheidung, auf eigene Kosten ein Zimmer den Tag über zu behalten und dort unser Gepäck zwischen zu lagern. Nachdem wir etwas gehetzt die 3 restlichen Zimmer geräumt hatten, stiegen wir in unseren Bus ein und nahmen ein chinesisches Dreierteam mit.

Nun fuhren wir in die Stadt und hatten irgendwo im Nirgendwo einen etwas längeren Aufenthalt, da unsere chinesischen Kollegen ihre Teilnahmeurkunden ausgestellt bekamen. Nach einer guten Stunde im Bus wartend, fuhren wir in die Stadt und besichtigten eine sehr prachtvolle Moschee, in der der Schrein von Hazrat Abdul Azim Hasani ausgestellt wird. Hier gab es wieder neue Erfahrungen für uns. Neben der klassischen Geschlechtertrennung musste unser weibliches Teammitglied sich mit einem kompletten Umhang bedecken. Dies führte dazu, dass sie seitdem als unser ganz persönliches Schlossgespenst bezeichnet wird. Die Moschee war sehr prunkvoll eingerichtet und hat uns etwas geflasht, da wir uns das etwas schlichter vorgestellt hatten. Danach gingen wir auf den nahegelegenen Bazar. Dort haben wir uns ein bisschen mit Geschenken für die Heimat eingedeckt in Form von Safran für die Mütter und für uns selber kauften wir getrocknete Früchte. Danach trafen wir mit ZJUNlict zusammen und gingen danach zusammen auf Reise.

Doch wir standen vor einer Challenge. Unser Preisgeld für den 2. Platz in unserer Liga haben wir auf drei PrePaid-Kreditkarten bekommen mit jeweils 5 Mio. Rial, also zusammen 15 Millionen Rial. Diese mussten wir gezwungenermaßen verflüssigen, doch in der Bank kann man pro Tag (pro Karte) nur 200.000 Toman (also 2 Millionen Rial) abheben, also einen marginalen Anteil. Deshalb einigten wir uns darauf mit allen Essen zu gehen, dort damit zu bezahlen und dann den Rest bar auszahlen zu lassen. Also fuhren wir mit zwei Bussen durch die Stadt um ein geeignetes Restaurant mit traditioneller Küche zu finden, das auch noch offen hat und genug Platz für unsere große Gruppe. Nach einiger Zeit und ein paar interessanten Fahrmanövern fanden wir ein gemütliches Restaurant, das zwar noch Essen hatte, aber das typische traditionelle Dizi nur noch zweimal. Also entschieden wir uns für andere traditionelle Gerichte und nur einer traute sich an das Dizi. Vom Prinzip her haben wir zu einem großen Teil das gleiche gegessen wie die letzten 7 Tage, doch diesmal mit etwas mehr Qualität und mehr Liebe zubereitet, was einen -wenn auch nur gefühlten- riesigen Unterschied im Geschmack gemacht hat. Um das ganze abzurunden, erfreuten wir uns an Suppen, Tee, Milkshakes und Süßigkeiten. Mit extrem vollem Magen und glücklich wollten wir zahlen und dann den Rest auszahlen lassen. Einfacher gesagt als getan. Wir belassen es einfach mal bei der Aussage, dass es nicht geklappt hat.

Da wir nun auch schon eine Stunde unserem Zeitplan hinterher liefen, verabschiedeten wir uns von unserem Lieblingsübersetzer Aref und vom chinesischen Team und fuhren ins Hotel zurück. Dort mussten wir dann recht schnell alle Koffer packen und wieder alle Roboter reisesicher verpacken. Jeder musste auch sein zugeteiltes Werkzeug für den Transport suchen. Mit einer Punktlandung zwei Stunden später verließen wir das Academic Hotel im olympischen Dorf, welches wir zum Teil mit den Kreditkarten bezahlten, und begaben uns zum Bus. Den Busfahrer bezahlten wir mit Cash und dem verbleibenden Guthaben der Kreditkarten, welches er verständlicherweise erstmal im Hotel nachprüfen wollte. Nachdem er bezahlt war, fuhren wir alle mit gemischten Gefühlen zum Flughafen. Einerseits freuten wir uns sehr auf die Heimat und Abwechslung bei den Mahlzeiten, doch andererseits war es auch schade neue und alte Freunde zu verlassen und die trotz Allem sehr schöne Zeit dort als beendet zu erklären.

Am Flughafen angekommen, wechselten wir das verbleibende iranische Geld und checkten ein. Wir gingen diesmal direkt gesammelt an einen Schalter, um Sitzplätze möglichst beieinander zu bekommen. Der nette Mann hinterm Schalter sagte, das sei kein Problem, aber entweder konnte oder wollte uns nicht verstehen und wir saßen im Endeffekt alle komplett verteilt im Flieger. Doch bevor wir im Flieger saßen, mussten wir noch durch den Security Check. Dieser machte uns sehr zu schaffen. Die Beamten wollten uns unsere Akkus nicht im Flieger mit transportieren lassen, obwohl dies laut Richtlinien erlaubt ist. Dies führte zu sehr langen Diskussionen, wobei wir aber schnell merkten, dass wir am kürzeren Hebel saßen. Uns wurden mehrere sehr unsichere Überführungsmöglichkeiten angeboten, die alle nicht akzeptabel für uns waren. Nach sehr langem Bangen, Warten und Kontaktversuchen zu unseren Team in der Heimat wurde es uns in Zusammenarbeit mit der Fluggesellschaft erlaubt, alle Akkus mitzunehmen. Dies allerdings nur im Cargobereich. Doch das reichte uns, der Rucksack bekam eine offizielle Gepäcknummer und die Angst und der große Schreck waren erstmal vorbei.

Letztendlich starteten wir sehr übermüdet um halb 4 morgens Ortszeit in Teheran und versuchten alle so viel Schlaf wie möglich zu erhaschen. Garantiert nicht ausgeschlafen und nach einem fast reibungslosen Zwischenhalt landeten wir mit einer sehr starken Bremsung in Nürnberg um halb 10 und erfreuten uns daran, dass wirklich alles Gepäck inklusive der Akkus sicher angekommen war. Leider mussten wir uns dann recht schnell trennen und entweder mit dem Bus oder Auto in die Uni oder nach Hause zu fahren. Manch einer hat die gute Entscheidung getroffen, sich etwas Ruhe zu gönnen. Manch andere hatte die Muße direkt noch in die nächsten Vorlesungen zu gehen. Das war wohl eher eine schlechte Entscheidung.

Abschließend möchten wir uns Bedanken bei allen, die in den Iran mitgefahren sind und dieses Turnier zu einem spaßigen und wertvollem Erlebnis gemacht haben. Bei unserem Team in der Heimat, die uns tatkräftig mit Hilfe zu Seite standen und auch zu unmenschlichen Uhrzeiten noch erreichbar waren. Bei den Veranstaltern für die Möglichkeit am Turnier teilzunehmen, bei unseren tollen Übersetzern, bei unseren Gegnern für die interessanten und fairen Spiele und den guten Austausch. Bei Freunden und Familie, die mitgefiebert haben und uns unterstützt haben. Bei unseren Förderern, ohne die unser Team zu so etwas gar nicht in der Lage wäre.

 

IranOpen 2018 – Der Finaltag

Gestern ging es für die Strategen früh raus. Sie trafen sich um 5 Uhr und fingen an zu arbeiten. Vorher gab es noch Frühstück. Um halb 8 brachen sie zur Halle auf, einerseits um dort rechtzeitig zu sein, andererseits, da das Jungsstrategiezimmer seinen Schlüssel vermutlich dort vergessen hatte.

Bei der Halle angekommen, musste erst mal gewartet werden, bis die Schlüssel kamen. Dabei traf man die BitBots aus Hamburg, die in der Humanoid Kid Size League spielen.
Etwas später, als die Strategen schon fleißig in der Halle arbeiteten, trudelten auch die elektronischen Mechaniker ein.

Das erste Spiel des Tages, welches eigentlich das Letzte des letzten Tages gewesen sein sollte, fand schon relativ früh statt und entschied darüber, gegen wen wir im Finale antreten sollten. Es spielte MRL gegen Immortals. MRL gewann, überholte den Punktestand des chinesischen Teams und schossen sich so ins Finale.

Bis zum Finale war noch viel zu tun. Das elektronische Mechanikteam fand heraus, dass alle Dribbler schräg angeschraubt waren. Dadurch liegt der Ball an unterschiedlichen Positionen unterschiedlich weit in der Lichtschranke. Das hatte zur Folge, dass eine genaue und zuverlässige Kalibrierung unmöglich war. Wir haben vermutlich unser lang bekanntes Lichtschrankenproblem gefunden. Also mussten wir alle Dribbler ausbauen, demontieren und gerade wieder neumontieren.

Das Finale an sich war sehr spannend. Es fing damit an, dass es sehr lange nicht anfing. Das lag mal wieder an Visionproblemen. Um genauer zu sein an der Diskussion, wie die Ballgeschwindigkeit gemessen wird. Da ja bekanntermaßen unser Tool fehlerhaft ist, wurde lang und breit nach einer Lösung mit Tools von anderen Teams gesucht. Es wurde sogar debattiert, händisch mit Hilfe von Frames die Geschwindigkeit zu berechnen. Letztendlich wurde beschlossen, die erlaubte Geschwindigkeit auf 7,5 m/s zu erhöhen und mehrere Tools parallel zu benutzen.

Und los ging es. Es war von Anfang bis zum Ende ein sehr faires und spannendes Spiel (genaueres im Live-Ticker). Wir waren von der Perfomance unserer Roboter angenehm überrascht und hatten wenig Probleme mit Fusseln. Trotzdem mussten wir uns mit einem zweiten Platz gegen MRL zufrieden geben. Für uns ein insgesamt gutes Ergebnis.

Danach war natürlich wieder Foto-Session angesagt 🙂 Neben Teamfotos machten wir auch Fotos mit iranischen Fans. Wir haben allerdings nach den ersten 20 Fotos aufgehört zu zählen. Diesmal haben wir alle zusammen ein TV-Interview gegeben, aber nur einer durfte Fragen beantworten, während der Rest eher unbeteiligt daneben stand und gut aussah.

Als sich dann der Trubel langsam gelegt hatte, stießen wir mit einem (leider alkoholfreien) Bier an und genossen ein paar mehr oder weniger ruhige Minuten. Doch es waren gefühlt zu wenige Minuten, da wir all unser Equipment packen mussten, um bereit für die Closing Ceremony um 18:00 Uhr zu sein.

Dort angekommen wurden wir in die zweite Reihe geführt, wo sich unsere Sitzplätze befanden, und uns penetrant die Ohren, mit extrem lauter Musik, weggeblasen. Die Zeremonie war natürlich auf Farsi (Persisch) und somit verstanden wir von den ganzen Reden sehr wenig. Das führte dann auch dazu, dass wir nicht mitbekamen, dass unser Team zu Preisvergabe aufgerufen wurde… Erst auf beherztes Zurufen unserer Übersetzer liefen wir auf die Bühne und bekamen unseren Pokal übergeben und machten ein Teamfoto (mal wieder). Glücklich, zufrieden aber auch sehr müde erwarteten wir das Ende des offiziellen Teils, um uns dann an einem fast luxuriösem Essen zu erfreuen.

Da wir aber doch traurig wurden, dass das Turnier zu Ende war, starteten wir kurzer Hand unserer eigenes Turnier. Diesmal allerdings ohne Roboter und ohne Pokal, sondern mit Schere, Stein, Papier und als Preis ein Joghurt. Dies wurde souverän  mit einem 3:0 gewonnen und der erste Joghurt ging an uns. Danach gab es noch ein paar Herausforderer und es wurden immer mehr Zuschauer. Als zweite Disziplin wurde dann das Armdrücken eingeführt, wo wir aber dann eher weniger gute Gewinnquoten aufweisen konnten.

Da wir an chronischen Schlafmangel leiden, sind wir nun zu nichts mehr fähig.

Hier eine kleine Auswahl aus unseren zahlreichen Fotoshootings:

IranOpen 2018 – Live Ticker Finale ER-Force vs. MRL

In wenigen Minuten geht es los, das Finale der IranOpen 2018. Wir spielen in der 1. Halbzeit mit gelb und MRL mit blau.
Letzte Vorbereitungen werden getroffen, der Teppich gekämmt im Versuch die Fusseln zu reduzieren, die Vision nochmal überprüft und die Refs halten sich bereit. Die Refs sind diesmal vom iranischen Team Parsian.

Unser elektronisches Mechanikteam hatte einen kleinen Durchbruch bei den Lichtschranken. Wir hoffen, dass sie jetzt wesentlich besser funktionieren.

Bei diesem Spiel haben wir die Zusage des TCs bekommen, dass wir unseren „kaputten“ Plotter nicht verwenden. Ein erster Versuch den gestern von Nicolai Ommer (TIGERS) veröffentlichten Majority AutoRef zu verwenden, scheiterte daran drei AutoRefs zu haben. Den von ER-Force durften sie ja nicht nehmen.
Ein zweiter Versuch war der AutoRef von CMDragons. Dieser kompiliert jedoch auf Ubuntu 14.04 nicht. Wir halfen dabei nicht und so wurde dieser verworfen.
Ein dritter Versuch war der AutoRef von TIGERS. Dieser braucht Java, aber das gibt es im Iran nicht. Stattdessen wurde das Tool von Parsian zur Ballgeschwindigkeitsmessung evaluiert. Es fiel jedoch durch den Test durch, das fiel sogar dem Ref auf. Fast alle unsere Volleys trafen 15 m/s.
Neuer Versuch: OpenVPN. Vielleicht kann damit Java installiert werden. Vermutlich wird aber auch TIGERS AutoRef auf dieser kaputten Vision keine besseren Werte produzieren, so unsere Vermutung.
Die Lösung: Jeder Torschuss wird Frame für Frame per Hand durchgerechnet.
Neuer Stand, der TC sagt wir müssen uns entscheiden, ob wir unsere kaputte Software nehmen oder die von MRL, dem gegnerischen Team. Wobei wir nicht sagen können, ob diese Software überhaupt funktioniert.
Der nächste neu Stand ist, dass wir nun die Software von mehreren Teams gleichzeitig nutzen, die von MRL, die von Parsian und die von ZJUNlict.

Anscheinend geht es gleich los. Es kann sich nur noch um Stunden handeln.

1′: Wir starten mit acht gegen sieben. Wir haben Anstoß. Und sofort wird abgebrochen wegen Visionproblemen.
Wir werde nochmal darauf hingewiesen, dass wir unseren Strategierechner während des Spiels nicht anfassen dürfen. Wir müssen ihm explizit erklären, was die anderen beiden PC an unserem Teamtisch am Spielfeld machen (das sind unser Live-Ticker und die Videoaufnahme des Spiels).
Und wieder Anstoß für uns. Wir passen in die gegnerische Hälfte, kurz darauf fällt ein Roboter von MRL um. MRL hat Einwurf von der Mitte. Doubletouch, wir haben wieder Freistoß.

2′: Erneut fällt ein Roboter von MRL um und sie bekommen wieder einen Freistoß. Der Ref verwarnt aber MRL, dass sie beim nächsten Umfallen eine Gelbe Karte bekommen werden.

3′: Es gibt Visionprobleme, der Ball ist nicht sichtbar. Wir wagen einen Vorstoß zum gegnerischen Tor, aber MRL hält den Ball.

4′: Und schon wieder fällt ein MRL Bot um, sie bekommen eine gelbe Karte.

5′: MRL wagt einen Torschuss, aber wir halten.

6′: Aus einer Ecke schaffen wir fast einen Tor, aber im letzten Moment versagt unsere 7 und schafft den Abschluss nicht, es wäre ein so schönes Tor gewesen.

7′: MRL nimmt ein Timeout, wir versuchen schnell etwas an der Software zu ändern, aber sie beenden ihr Timeout. MRL schießt ein Tor. Es steht 0:1.

8′: Wir haben eine Ecke. Die 5 fährt nicht mehr, wir wechseln sie aus.

9′: Auch bei MRL fällt ein Bot aus und sie nehmen ihn raus, wollen aber gleich einen neuen reinsetzen anstatt auf das nächste Stop zu warten (wie wir es gerade getan haben). Es gibt eine Diskussion.
Nach einer mehrminütigen Unterredung, darf MRL seinen Bot reinsetzen. Es geht weiter.

10′: Ein Bot von MRL fällt um und sie bekommen noch eine Gelbe Karte. Dann ist die Zeit der ersten Hälfte um und kurz bevor der Ref abpfeift, fällt noch ein MRL Bot um. Sie bekommen ihre dritte Gelbe Karte.

In der Pause lassen wir unsere Robter zum LineUp fahren, tauschen Akkus aus und prüfen kurz nochmal ihre Funktionalität.

11′: Es geht weiter und MRL spielt nur noch mit sechs Robotern.
Ecke für MRL. Forcestart vor unserem Strafraum endet in einem verkeilten Zweierduell. Erneut Forcestart und Beenden durch Ref, da sich wieder zwei Bots beim Zweikampf verkeilen.

13′: Es folgen weitere verkeilte Zweikämpfe in unserer Hälfte.

14′: Abstoß für uns, wir gelangen in die gegnerische Hälfte und verkeilen uns beim Zweikampf.
Ein Schuss von uns verfehlt nur knapp das Tor.

16′: Ein Einwurf von uns führt wieder zu einer knappen Torchance.

17′: Ecke für uns führt leider zu keinem Tor. In unseren Rädern verfangen sich immer mehr Fusseln.

18′: MRL nimmt ein Timeout, wir versuchen so viele Räder zu entfusseln wie möglich.

19′: Kurz nach Ende des Timeouts gibt es eine gefährliche Situation an unserem Tor, aber es fällt keines.

20′: Ende des Spiels. MRL gewinnt mit 1:0. Wir sind zweiter.

IranOpen 2018 – Der zweite Wettkampftag

Nach einer mal wieder viel zu kurzen Nacht war frühes Aufstehen angesagt, mit anschließendem Frühstück.
In der Halle stand als erstes das Wiederholungsspiel von gestern an. Diesmal lief es wesentlich friedlicher, d.h. diskussionsfreier, ab. Ref, Refbox und Visionbeauftragter, alle drei aus unserem Team, leisteten volle Arbeit.
Über den Tag verteilt hatten wir unsere anderen zwei Gruppenspiele, gegen ZJUNlict (das chinesische Team) und gegen Parsian (eines der drei iranischen Teams). Das erste gewannen wir 2:0 und beim zweiten spielten wir 1:1 unentschieden (genaueres ist unten in den Livetickern nachzulesen).
In beiden Spielen, aber vor allem im letzten hatten wir Riesenprobleme mit dem Teppich, der immer mehr fusselte. Die Fusseln blieben in den Rädern und ihren Zahnrädern hängen und blockierten sie so. Unser Team hatte damit am meisten zu kämpfen.
Das zweite Spiel startete etwas holprig, da auf einmal irgendetwas unsere Funkfrequenz störte (welche nur uns zugeteilt war). Das war etwas seltsam und niemand wusste so recht was los war. Der Ref, der auch gleichzeitig der TC ist, wollte am liebsten sofort starten, doch das lehnten wir vehement ab, da wir unsere Roboter nicht kontrollieren konnten und sie teilweise einfach von selbst fuhren, ohne irgendeinen Befehl von uns. Letztendlich lösten wir die Situation so, dass wir uns die Frequenz von ZJUNlict „ausliehen“. Sie waren sehr zuvorkommend und boten uns alle möglichen Hilfen an. So konnten wir das Spiel gut bestreiten, obwohl wir alle wenig angetan vom Ref waren und ihn manchmal etwas parteiisch fanden bzw. die Richtigkeit seiner Entscheidungen anzweifelten.
Außerdem gab es viele interessante Begegnungen mit vielen netten Menschen. Zudem musste bzw. durfte unser Team mehrere Fernsehinterviews geben. Außerdem durften viele Mitglieder unseres Teams Fotos mit vielen Menschen machen, die alle hell auf davon begeistert waren.
Mittag- und Abendessen sind nicht weiter erwähnenswert, es wäre nur eine Wiederholung der letzten Blogeinträge.
Abends ging es in der Halle wieder länger, als sie eigentlich geöffnet hatte.
Im Hotel gab es dann um ca. 10 Uhr Abendessen und dann teilte sich unser Team auf: Die elektronische Mechanik reinigte nochmal alle Roboter und reparierte, was noch zu reparieren war, bzw. wofür noch genug Ersatzteile vorhanden waren. Im Laufe der letzten Tagen, war nicht nur die 8 als Ersatzteillager missbraucht worden, sondern nun auch noch die 4 und es fehlte trotzdem noch so einiges, auch viele Motoren mussten immer wieder ausgetauscht werden. Um zu diesem Abend zurückzukommen, die Strategen gingen stattdessen gleich ins Bett und stellten ihren Wecker auf fünf Stunden später, also ca. 4 Uhr oder halb 4.
So ging der letzte Gruppenphasentag teilweise relativ schnell und teilweise weniger schnell zu Ende.

IranOpen 2018 – Live Ticker 4. Gruppenspiel ER-Force vs. Parsian

Vor unserem letzten Gruppenspiel passieren komischen Sachen mit unserem Funk. Unsere Roboter bewegen sich auf einmal, obwohl wir keine Befehle funken. Wir wissen nicht was los ist, der TC macht Druck, aber wir versuchen ihm zu erklären was los ist. Ein anderes Team hatte dieses Problem wohl auch schon…

Nach diesen mysteriösen Begebenheiten scheint nun alles wieder zu funktionieren. Bald wird es los gehen.

Der TC warnt vor dem Spiel nochmal vor, dass jedes Anfassen eines Roboters ohne Erlaubnis mit einer gelbe Karte bestraft wird.

Wir spielen mit blau und Parsian mit gelb.

1′: Es geht los, wir haben Anstoß.

2′: Der Ref (der auch der TC ist) warnt uns vor, dass wir ihn nicht wegen Visionproblemen ansprechen dürfen, sondern nur der Visionexpert.

3′: Parsian fährt gegen uns, der Ref lässt weiterlaufen.

4′:  Wir wechseln die 5 aus, sie schießt nicht. Außerdem ist einer unserer Roboter aus der Vision rausgefahren und muss wieder aufs Feld gesetzt werden.

5′: Erneut gibt es Visionprobleme. Wir tauschen wieder aus.

7′: Tooor!! Wir haben ein sehr schönes Tor geschossen. Aber nein, es gibt wieder Probleme mit dem Plotter. Was wird der Ref entscheiden? Im Moment sieht es schlecht aus. Nein, der Ref lässt es nicht gelten.

8′: Es geht weiter.

9′: Jetzt aber haben wir ein Tor geschossen!! Aus nächster Nähe und mit nur 5 m/s. Es steht 1:0 und der Ref erkennt es tatsächlich an!

10′: Ecke für gelb, der Ball geht nur knapp am Tor vorbei.

10′ +1: Die Zeit ist um, aber der Ref lässt noch eine Ecke von gelb spielen. Diese ist auch sehr knapp kein Tor, die ganze Menge stöhnt auf.

Wir holen unsere Bots mit LineUp, so sehen wir wie gut sie noch fahren. Die 0 fährt sehr schleichend und schlingert etwas.
Die Akkus werden schnell getauscht und danach prüfen wir die Bots, ob sie auch alle auf unser Kommando hören und fahren können.

Wir tauschen Seiten und Farben, also haben wir jetzt gelb.

11′: Es geht wieder los, aber es gibt wieder Visionprobleme.
Wir tauschen die 3, sie fährt nicht mehr und schießt auch nicht. Den Roboter, den wir kurz danach einsetzen wollen, hat aus versehen noch ein blaues Pattern.

13′: Es gibt eine gefährliche Situation an unserem Strafraum, aber unsere Roboter wehren gut ab.

14′: Wir müssen immer mehr Roboter vom Feld nehmen und entscheiden uns deshalb ein Timeout zu nehmen. Bevor wir Timeout nehmen, schießt blau noch fast ein Tor, aber unser Torwart klärt die Situation. Im Timeout sammeln wir die Fusseln aus dem Rädern und stellen im Code die Anzahl der Angreifen herunter.

15′: Parsian schießt fast ein Tor, wir wehren ab, aber der zweit Schuss trifft das Tor. Es steht 1:1. Die Zuschauer jubeln.

16′: Es fahren immer weniger Roboter richtig. Wir nehmen ein Timeout. Im Moment funktionieren nur fünf Roboter. Teilweise haben die Roboter auf einmal keinen Funk mehr.
Es geht mit fünf Robotern weiter.

17′: Blau bekommt eine Gelbe Karte.

18′: Wir haben einen Abstoß, kommen aber nicht weit in die gegnerische Hälfte.

19′: Die Gelbe Karte von blau läuft ab.

20′: Es wird abgepfiffen. Es steht 1:1.

IranOpen 2018 – Live Ticker 3. Gruppenspiel ER-Force vs. ZJUNlict

Unser drittes Gruppenspiel gegen den aktuell Tabellenersten beginnt in einigen Minuten. Wir spielen mit blau und ZJUNlict mit gelb.

1′: Anstoß für gelb. Sie verlieren den Ball, aber wir spielen ihn ins Aus.

2′: Mehrere gefährliche Schüsse unsererseits aufs Tor, leider löst die 2 nicht aus und so verpassen wir eine super Chance. Aber dann treffen wir nach einigen Versuchen! Tor für uns. Es steht 1:0. Timeout für ZJUNlict. Sie fahren mit einer sehr eleganten Aufstellung an den Rand.

3′: Das Timeout ist zu Ende und es gibt eine Unterbrechung wegen Visionproblemen.
Der Ref gibt uns Anstoß, verbessert sich aber schnell wieder und ZJUNlict darf anstoßen, aber sie schaffen es nicht zu schießen.

4′: Ecke für gelb. Kurz darauf wieder ein gefährlicher Torschuss von uns aber ZJUNlict blockt.

6′: Es gibt Visionprobleme. Kurz danach nimmt gelb wieder Timeout.

7′: Unsere 5 fährt nicht mehr, wir wechseln sie aus.
Gefährliche Ecke von ZJUNlict. Sie nehmen wieder Timeout und wir hetzen aufs Feld, um unsere Roboter nochmal zu checken.

8′: Wir gehen mit ZJUNlict in den Zweikampf, dann kommen wir ihrem Tor nahe, aber die 2 kann schon wieder nicht auslösen.

9′: Kurz darauf noch eine Torchance, aber die 2 und die 6 fahren auf einmal nicht mehr. Anscheinend crasht die Strategie von ZJUNlict, denn sie bewegen sich gar nicht mehr vor dem Tor und wir hätten eigentlich freie Bahn.

10′: Halbzeit.

Wir eilen schnell aufs Feld und tauschen panisch die Akkus aus, testen die Roboter durch und reparieren Kleinigkeiten.
Wir wechseln Seiten, aber nicht Farben.

11′: Wir kommen wieder in die Nähe einer guten Torchance, aber gelb wehrt ab. Wir nehmen die 2 raus, da sie nicht schießen kann, sie löst einfach nicht aus.

13′: ZJUNlict kommt unserem Tor sehr nahe und verkeilt sich am Strafraum mit zwei unserer Roboter. Aber unser Torwart macht komische Sachen, er fährt einfach in die Ecke unseres Strafraumes und macht komplett auf.

14′: Ecke für gelb, aber wir wehren ab.

15′: Wir nehmen Timeout. Bei der 6 wird die Lichtschranke kalibriert. Bei einem anderen Bot wird an den Rädern rumgeschraubt.
Es geht weiter, aber kurz darauf wird angehalten auf Grund von Visionproblemen.

16′: Bei einer heldenhaften Rettungsaktion des Balles vor dem Aus, stoßen wir aus Versehen einen der gelben Bots um.

17′: Eine gefährliche Situation an unserem Strafraum. ZJUNlict nehmen ihr letztes Timeout. Gelb hat eine Ecke.

19′: Das Spiel findet gerade vor allem an unserem Strafraum statt. Kurz danach geht es zum Strafraum der Gegner.

20′: Wir schießen noch ein TOR!! Wir führen 2:0.

20′ +1: Wir gewinnen mit 2:0!!!

Damit stehen wir im Moment mit 7 Punkten auf dem ersten Platz.

IranOpen 2018 – Der erste Wettkampftag

Heute der gleiche Spaß wie gestern: 7 Uhr Frühstück (man bedenke dabei, dass das 4:30 Uhr deutscher Zeit wäre..) Diesen Morgen gab es sogar mal etwas Abwechslung, wir bekamen eine schön zusammengestellte Frühstücksbox. Darin waren eine Art Milchbrötchen mit Butter und Karottenmarmelade, dazu wieder Kuchen und sogar eine echte Orange war dabei.

Um 8 Uhr waren wir wieder in der Halle und bereiteten uns auf unser erstes Gruppenspiel um 12 Uhr gegen MRL vor. Um 9 Uhr wurden wir gebeten an der Eröffnungsveranstaltung Teil zu nehmen. Zwei unserer Mitglieder taten dies auch und hörten sich viele iranische Reden von (sicherlich) sehr wichtigen Menschen an und sahen ein paar Werbevideos.

Das Spiel gegen MRL lief leider nicht so gut, wie wir uns erhofft hatten. Die Roboter fuhren nicht so wie sie sollten (vor allem wegen der Hardware), es gab Unmengen an Visionproblemen und der Plotter, den wir für Geschwindigkeitsmessungen in unserem Ra entwickelt haben und den die Iraner nun gerne für ihre Refbox nutzen wollten, erwies sich als sehr irreführend. Die Werte die er anzeigte, entsprachen oft nicht der Realität sondern entsprangen meist einem Visionfehler. So holten wir uns dank unseres Plotters zwei Gelbe Karten (genaueres ist in unserem Liveticker weiter unten nachzulesen).

Danach gab es erst mal Mittagessen. Nachdem sich der ganze Zeitplan wegen der Visionprobleme extrem verschoben hatte, hatten wir auch großen Hunger (auch wenn es unser Lieblingsessen Reis gab).

Und dann ging die Vorbereitungen auch schon weiter für das nächste Spiel. Vor allem die Fusseln des Teppichs hatten den Robotern sehr zugesetzt.

Das zweite Spiel war auch nicht viel besser, zwar gewannen wir es mit 1:0, aber wir spielten die meiste Zeit auch nur 7 gegen 4 und es gab immer noch einige erhebliche Mängel bei unseren Robotern.

Letztendlich mussten wir beim letzten Spiel des Tages (MRL gegen Parsian) noch den Ref stellen und die Refbox bedienen. Für die Vision war eigentlich MRL eingetragen, obwohl sie selber spielten. Deswegen sprang kurzfristig eines unserer Teammitglieder ein. Das Spiel zog sich recht in die Länge, wegen der altbekannten Visionproblemen. Auch unser Ref wurde heftig bedrängt von beiden Teams. Zum Glück konnte er sich gut durchsetzen und schließlich lief es ganz geordnet ab. Zuletzt hatten wir heftige Probleme mit der Vision, da der angezeigte Strafraum zwischen eckigem und rundem immer wieder hin- und herflackerte. Das Spiel musste um ca. 21 Uhr abgebrochen werden, da die Halle eigentlich schon um 20 Uhr schließen sollte. Wir waren bei Abbruch aber erst in der ersten Minute der zweiten Halbzeit. Da das Spiel abgebrochen wurde, legte der OC fest, dass das Spiel am nächsten Tag nochmal von vorne gespielt werden müsste.

Insgesamt über den Tag hinweg hatten wir viele nette Begegnungen mit Iranern, die sehr begeistert von unsern Robotern waren oder einfach nur davon, dass wir nicht Iraner waren. Teilweise wollten sie sich nur mit uns unterhalten, manchmal Fotos mit uns machen oder auch ihre Deutschkenntnisse vorführen.

Der Abend bzw. die Nacht dann im Hotel wurde für alle Beteiligten noch sehr lang.

IranOpen 2018 – Live Ticker 2. Gruppenspiel ER-Force vs. Immortals

Und das nächste Gruppenspiel kann beginnen, alles wartet auf unsere Gegner.
Wir sind diesmal blau. Immortals spielt mit gelb.

1′: Es geht los, Wir haben Anstoß. Immortals rammt uns und wir schießen ein Tor. Der Plotter für die Ballgeschwindigkeit zeigt wieder zu hohe Geschwindigkeit an. Wir denken er ist kaputt, aber was sagt der Ref dazu? Wir fangen an zu diskutieren…
Es zählt! TOOOR!! Wir haben ein Tor geschossen! 1:0 für uns!

2′: Freistoß an der Mittellinie für Immortals, aber sie schaffen es nicht zu schießen. Es gibt Forcestart, unsere 7 kommt, aber sie kann auch nicht auslösen.

3′: Immortals kommen unserem Tor zu nahe und wagen einen Torschuss, aber sie verfehlen, wenn auch nur knapp.

4′: Im Moment spielen wir sieben (wir) gegen vier (Immortals), da Immortals nur noch so wenig Roboter haben.

6′: Ecke für Immortals, aber sie können nicht an den Ball fahren und schießen. Blau nimmt sich ein Timeout.

7′: Ein langer gefährlicher Pass auf unser Tor, aber unser Verteidigung stellt sich ihm entgegen. Der Pass sah eindeutig zu schnell aus, aber wir lassen einstimmig weiterlaufen.

8′: Immortals machen einen Doppelpass und wir schießen darauf ein Tor. Es gilt natürlich nicht, da vorher abgepfiffen wurde.

9′: Ein gelber Roboter rammt uns die ganze Zeit, er fährt immer wieder gegen unseren Roboter. Wir kriegen einen Freistoß.
Schon wieder ein Schuss auf unser Tor, aber die Verteidigung macht ihren Job gut.

10′: Schon wieder rammt uns ein Roboter von Immortals, aber der Ref pfeift es nicht.
Halbzeit.

Wir tauschen wieder erneut panisch Akkus und prüfen und kalibrieren die Lichtschranke einiger Roboter. Und an zwei Robotern wir rumgeschraubt.

11′: Jetzt spielen wir sieben gegen fünf. Wir tauschen Seiten und Farben, d.h. wir sind jetzt gelb. Die Refbox hat vergessen einen neuen Torwart für uns einzusetzen, wir sagen ihr Bescheid.
Wir haben Anstoß, aber Immortals nehmen Timeout. Nach dem Timeout haben wir Freistoß, nehmen aber gleich darauf selber Timeout, um unsere Roboter schnell wieder fit zu machen.

12′: Es geht weiter mit einem Freitstoß für uns.
Gefährlicher Torschuss auf unser Tor, aber die 1 im Tor macht einen guten Job. Kurz darauf ein erneuter Versuch von Immortals, der das Tor nur knapp verfehlt. Timeout für blau. Wir haben mehr Zeit unsere Roboter zu reparieren.

13′: Ein Roboter von Immortals kippt um und kreiselt. Er wird rausgenommen, somit spielt blau nur noch mit vier Robotern.
Unsere 5 verhält sich komisch, bei der nächsten Unterbrechung nehmen wir sie raus.

14′: Wir können die 5 wieder einsetzen.

15′: Kurz danach können wir auch noch die 0 wieder dazu nehmen, die draußen repariert wurde, somit spielen wir wieder zu acht.

16′: Ein Kondensator von Immortals platzt, sie nehmen den Roboter aus dem Spiel und haben nun nur noch drei spielende Roboter.

17′: Wir nehmen ein Timeout und setzen die Passgeschwindigkeit herunter. Außerdem kriegt die 9 neue Akkus. Gleich nach unserem Timeout nimmt sich Immortals ein Timeout, sehr zur Belustigung der Refboxverantwortlichen.

18′: Unsere 2 macht einen Torangriff, kann aber nicht auslösen. Sie fährt bestimmt 10 Sekunden lang am Strafraum der Gegner entlang und kann trotz freier Bahn kein Tor schießen.

20′: Das Spiel ist vorbei. Wir gewinnen mit 1:0.

IranOpen 2018 – Live Ticker 1. Gruppenspiel ER-Force vs. MRL

In einer Viertelstunde ist es soweit und unser erstes Gruppenspiel beginnt. Wir werden gegen MRL spielen, in der ersten Halbzeit mit gelb, in der zweiten wird dann auf blau gewechselt.

Es ist soweit, wir stehen bereit, aber der Gegner fehlt noch…
Es scheint sich etwas zu tun, Gegner gibt es auf jeden Fall schon mal.
Kurze Panik bricht aus, wir haben zu wenig Akkus am Feld. Dann stellen wir fest, dass der Kaltgerätestecker des Strategierechners „geklaut“ wurde. Aber zum Glück wird alles schnell geholt. Der Ref teilt uns mit, dass wir noch zwei Minuten haben, da wir erst um halb anfangen, warum weiß keiner. Wir können noch schnell unsere kurzfristig reparierte 11 checken.

1′: Timeout für blau.
Anstoß für blau, das Spiel geht los. Nichts passiert. Der Ref gibt Forcestart.
MRL spielt ins Aus und wir kriegen Einwurf.

2′: Ecke für uns.
Blau bekommt einen Abstoß, reagiert aber nicht. Der Ref gibt erneut Forcestart.
MRL nimmt eine Auszeit.

3′: Wir bekommen eine Ecke, kriegen den Ball aber nicht rein.
Visionprobleme, wir sehen die gegnerische Hälfte nicht mehr. Icing von uns. Einwurf für blau. Blau spielt nicht, unser Roboter fährt hin und blau kriegt erneut Einwurf nahe unseres Tors. Wir holen unsere 5 raus, sie fährt nicht mehr.

4′: Wir spielen einen gefährlichen Pass in Richtung unseres Tors. Der Pass überschreitet aber die Maximalgeschwindigkeit und wir werden angemahnt. Leider spricht der Ref immer mit dem Strategen am Strategiecomputer und nicht wie er sollte mit unserem Robothandler.

5′: Wir schießen ein Tor, aber es wird nicht gewertet, da der Pass davor zu schnell war.

6′: Wir nehmen ein Timeout. Leider haben wir vorher erneut zu schnell gepasst, kriegen aber zum Glück keine Gelbe Karte, werden aber erneut verwarnt. Wir stellen die Schussgeschwindigkeit runter.

7′: Es gibt eine kurze Pause, da es wieder Visionprobleme gibt, einige Roboter werden nicht gesehen. Vielleicht dauert die Pause doch etwas länger.

8′: Los geht’s mit einer Ecke für blau. Blau schießt einen Freistoß an der Mittellinie direkt ins Aus. Wir haben Einwurf.

9′: Ecke für uns. Der Ball geht leider nicht ins Tor, aber einer der blauen kippt um. Der Assistent des Refs nimmt ihn raus.

10′ +1: Halbzeit

Wir wechseln panisch die Akkus aus. Es gibt zu wenige, aber es werden viele nachgeladen. Die Farben werden von gelb auf blau getauscht. Un die Lichtschranke der 6 wird getestet und kalibriert.

11′: Es geht weiter, die Seiten wurde nicht getauscht. Einer der Gegner kippt um und ein anderer fährt gegen die Bande. Es gibt Halt. Einer der gegnerischen Roboter kreiselt und MRL nimmt ihn raus. Wir bekommen Freistoß, es wird aber sofort wieder gestoppt, da es Visionprobleme gibt. Der Ref gibt unserer Meinung nach zu oft Halt, wenn der Gegner umkippt. Eigentlich sollte er nur Halt geben, wenn die anderen Roboter dadurch gefährdet sind. Und danach uns einen Freistoß geben.
Wir nehmen ein Timeout und schleifen die Pattern ab. Komischerweise startet die Timeoutzeit bei 5 Minuten, obwohl wir schon einmal ein Timeout hatten. Es geht weiter, aber wir haben vergessen zwei Roboter anzuschalten.
Es gibt Halt und wir bekommen eine gelbe Karte, da wir erneut zu schnell geschossen haben. Deswegen müssen wir einen Roboter aus dem Spiel nehmen.

12′: Beim nächsten Halt dürfen wir unseren Roboter nicht auswechseln, aber gleich darauf gibt es zum Glück noch eines und wir wechseln ihn aus um ihn anzuschalten.
Es gibt erneut Visionprobleme. Der Ref stellt sein Essen auf unserem Strategietisch ab.

13′: Wir schießen erneut zu schnell, obwohl wir die Geschwindigkeit heruntergestellt haben, und kriegen noch eine gelbe Karte. Erneut gibt es Visionprobleme.

14′: Und es gibt noch mehr Visionprobleme.
Es geht weiter. Anstoß für uns und kurz danach schießen wir, laut Plotter, wieder zu schnell. Langsam zweifeln wir an der richtigen Funktionalität des Tools.

15′: Schon zum zweiten Mal kriegen wir einen schönen Pass nicht, wir wechseln den Roboter aus, um die Fusseln am Rad zu entfernen.

16′: Im Plotter wird erneut angezeigt, dass wir zu schnell geschossen haben, aber das ist eindeutig ein Visionproblem. Wir erklären es dem Ref und er akzeptiert es. Es gibt Forcestart.

17′: Es gibt eine gefährliche Situation (für MRL) am Strafraum der Gegner. Sie endet damit, dass der Ref unterbricht. Wir haben die Möglichkeit einen Roboter auszutauschen, der nicht mehr schießt. MRL schießt fast ein Eigentor, verfehlt aber leider knapp.

18′: Wir schießen knapp am Tor vorbei und der Schuss ist fast zu schnell. Ecke für gelb, warum auch immer. Und schon wieder kippen zwei Roboter von MRL um. Es gibt Stop und MRL stellt ihre Roboter wieder auf.

19′: Es gibt wieder einen Torschuss unsererseits, der das Tor verfehlt.

20′: Das Spiel geht torlos zu Ende.

IranOpen 2018 – Setup-Day, der Zweite

Heute ging es natürlich mal wieder früh raus. Um 7 Uhr trafen wir uns für das Frühstück, wobei ein paar unserer Teammitglieder es lieber, zu Gunsten ihres Schlafes, ausließen. Es gab, oh Wunder, mal wieder die allseits bekannten Lappen (eine Art sehr dünnes Fladenbrot, vielleicht etwas vergleichbar mit Wraps), dazu Butter und Limonensaft (wobei wir uns bei diesem nicht sicher sind, ob er wirklich zum Verzehr gedacht ist oder eher doch für etwas anderes..) und jeder bekam noch einen dreieckigen Streichkäse, der Art die es auch bei uns in Deutschland zu kaufen gibt. Um das ganze abzurunden wurde dazu ein Joghurt und ein kleiner muffinförmiger Kuchen gereicht und zum Trinken gab es den uns schon gut bekannten Saft und Milch im kleinen Tetrapacks.

Um Viertel vor Acht brachen wir mit Sack und Pack in Richtung unserer Halle auf. Pünktlichst drei Minuten vor 8 (die Zeit zu der die Halle geöffnet werden sollte, wie uns am Vortag versichert wurde) standen wir als eine der Ersten vor ihren Toren. Aber von den Verantwortlichen war weit und breit nichts zu sehen. Eine halbe Stunde später, also durchaus im Bereich der iranischen Pünktlichkeit, kamen dann ein paar wichtig aussehende Männer mit einem riesigen Schlüsselbund und sperrten die Halle auf. Wir mussten uns dennoch fünf Minuten gedulden, da erst die wichtigen Menschen rein gelassen wurden.

In der Halle fing die Arbeit dann an. Um halb zehn trafen sich die jeweiligen Verantwortlichen der SSL-Teams zu einer kleinen Besprechung. Es wurde bekannt gegeben, dass wir Single-Round-Robin spielen werden, dass also jedes der fünf SSL-Teams gegen jedes andere spielt und zum Schluss – am Samstag – gibt es dann noch das Finale um Platz 1. Leider soll Platz 3 nicht ausgespielt werden. Wir erfuhren, dass wir unsere ersten zwei Spiele am Donnerstag um 12 Uhr gegen MRL und um 16 Uhr gegen Immortals (zwei gute iranische Teams) spielen werden.

Für 11 Uhr hatten wir ein Testspiel mit Parsian (ein iranisches Team) ausgemacht und ein weiteres für 16 Uhr mit ZJUNlict (das einzige chinesische Team bei diesem Wettkampf). Bis dahin gab es für alle Teammitglieder noch sehr viel zu tun. Die Akkus mussten geladen, die Roboter repariert und kalibriert und die Strategie an gewissen Stellen noch gefixt werden. Doch um 11 Uhr konnten wir noch lange noch nicht anfangen, es gab immense Probleme mit der Vision und mit dem gesamten Aufbau des Systems. Zwischendrin mussten auch wir fürchten, dass Ra (unser Programm mit dem wir das Spiel steuern) auf keinem unserer Laptops laufen würde. Aber letztendlich schafften wir es und fingen dann ganze 70 Minuten später an. Das Spiel war zeitlich gesehen kein richtiges Spiel, es lief nur 7 Spielminuten, die sich aber über eine Stunde hinzogen, da es sehr häufige und meist auch lange Unterbrechungen wegen Visionproblemen gab. Letztendlich gewannen wir aber 2:0 (genaueres kann im Live-Ticker weiter unten nachgelesen werden). Zur Hälfte des Spiels bekamen wir, nach einigen technischen Herausforderungen, auch unsere Webcam zum laufen, so dass wir ab jetzt alle unsere Spiele aufzeichnen können.

Zum Mittagessen gab es das übliche, ich glaube das muss ich jetzt nicht (schon wieder) näher ausführen. Danach wurde weiter gearbeitet. Zwischendrin gingen wir kurz einkaufen, um unseren Wasser- und Knabbervorrat aufzufüllen. Der Spaß kostete ganze 87.000.

Bis zum nächsten Freundschaftsspiel gab es noch viel zu tun, doch dieses startete tatsächlich fast pünktlich. Natürlich gab es auch hier wieder einiges an Visionproblemen, aber das Spiel verlief wesentlich flüssiger als das letzte. Auch wurde die Spielzeit von zweimal 10 Minuten eingehalten. Leider klappte die Kommunikation zwischen Ref und dem Refbox-Operator nicht einwandfrei. Aber wir können uns trotzdem nicht beschweren, denn wir gewannen wieder 2:0 (genaueres wieder im Live-Ticker darunter).

Nach diesen zwei Spielen gab es für die Strategen viel zu analysieren, vor allem mithilfe des Logs (einer Aufnahme des Spiels). Auch die Roboter mussten nach diesen zwei fordernden Spielen wieder, so gut es eben ging, hergestellt werden.

Um 20 Uhr war noch ein Testspiel von MRL und Parsian angesetzt, das wir uns gerne anschauen wollten, da wir ja auch am nächsten Tag gegen MRL spielen werden. Kleinere Probleme gab es, da die Veranstalter die Halle aus „wichtigen sicherheitstechnischen“ Gründen schon um 20 Uhr schließen wollten, da am nächsten Tag um 8 Uhr ein paar wichtige Leute in die Halle kommen sollten (und wahrscheinlich wollten sie auch noch in Ruhe etwas aufräumen). Wir handelten mit unseren Übersetzern aus, dass wir uns das Spiel noch ansehen durften und danach dann sofort nach Hause gehen würden. Bis zum Spiel waren wir uns aber nicht sicher, ob wir nicht vielleicht doch noch aus der Halle geworfen werden. Aber es klappte und wir konnten uns das von Saltos schlagenden und rollenden Robotern geprägte Spiel, ansehen. So konnten wir uns auch ein Log für weitere Analysen aufnehmen.

Danach ging es sofort zurück ins Hotel. Abendessen wie gehabt (kann man sich ja vorstellen…). Und dann noch bis mindestens 24 Uhr weiterarbeiten an den Pattern für die Roboter und Logs analysieren. Morgen müssen wir ja wieder früh raus.

IranOpen 2018 – Live Ticker Testspiel vs. ZJUNlict

ZJUNlict spielt als blaues Team und wir als gelbes.

1′: Anstoß für blau. Schuss unsererseits aufs Tor, von gegnerischer Verteidigung ins Toraus abgelenkt. Ecke für uns, wir mit Armada und ZJUNlict mir Pseudoarmada.

2′: Einer der blauen kippt um und einer unserer Roboter muss ausgewechselt werden, da er stehen geblieben ist. Wir spielen ins Toraus. Und Halt für die Vision.

3′: Abstoß für blau. Chipkick in unserer Hälfte. Wird wieder zurückgespielt. Blau spielt ins Seitenaus. Wir haben Einwurf.

4′: Blau spielt ins Seitenaus. Halt. Abstoß für uns.

5′: Wir spielen ins Seitenaus. Blau hat Abstoß an der Mittellinie. Unsere Centerbacks spielen von unserer Seite aus einen langen Pass aufs Tor. Toooor für uns. 1:0 für ER-Force.

6′: Abstoß für blau. Doubletouch von blau. Wir haben Anstoß. Die 6 schafft es nicht zu schießen, stattdessen rollt sie den Ball ins Seitenaus. Halt. Anstoß für blau. Chipkick als Anstoß. Visionprobleme, die Roboter erkennen den Ball nicht und fahren von mehreren Seiten auf den Ball zu und bleiben dort.

7′: Halt wegen Visionproblem. Wir erwarten einen Forcestart in unserer Spielfeldhälfte, nahe des Strafraums. Es geht weiter, wie erwartet mit Forcestart. Die Vision erkennt wieder keinen Ball. Halt. Forcestart. Chipkick unsererseits in die gegnerische Hälfte. Hin- und Herspiel der Roboter, schließlich Chipkick von blau ins aus. Einer der Roboter verliert eine Hochschussklappe. Wir bekommen fast eine (unserer Meinung nach ungerechtfertigte) gelbe Karte wegen Crashing.

8′: Anstoß für blau. Kurzes flüßiges Spiel, bis ein blauer Roboter umkippt. Erneuter Forcestart.
Visionprobleme äußern sich in vielen Zweierduellen um den Ball, aber es wird weiter gespielt.

9′: Wir werden von blau gecrasht, aber es wird nicht gepfiffen. Blau schießt gegen unseren Roboter und der Ball rollt ins aus. Anstoß für blau, sie schießen direkt in unser Toraus. Unsere Vision ist inexistent, es wird nicht abgepfiffen, wir nehmen ein Timeout.

10′: Wir haben wieder Vision. Schuss von uns aufs Tor wird leider geblockt von blau. Ein erneuter Schuss wird von der gegnerischen Verteidigung weggechipt.

10′ +2: Halt wegen Visionproblemen. Ein Elfmeter für uns. Unsere vier trifft! Tor für uns, 2:0 in Führung. Halbzeitpause.

10′: Anstoß für uns, wir haben es nicht geschafft den Ball zu spielen. Wir haben Freistoß, blau fährt nun schon zum zweiten mal in unseren Freistoß hinein. Der Ref hat eine kurze Unterredung mit dem blauen Team.
Schöner Schußwechsel.

12′: Freistoß für uns. Unsere 4 schafft es nicht den Ball zu schießen, sie schießt immer zu früh.

13′: Ecke für uns. Wir wollen ein Timeout, werden aber vom Ref ignoriert.

14′: Wir bekommen ein Timeout und kümmern uns um die Lichtschranke der Roboter 3 und 4. Nach einer halben Minute geht es weiter. Anstoß für uns. Wir spielen ins gegnerische Toraus, bekommen aber eine Ecke. Diese spielen wir aus, sollen aber eine gelbe Karte bekommen, da der Ref meinte, blau solle einen Abstoß bekommen. Wir erklären ihm die Situation und bekommen keine gelben Karte.

15′: Ecke für blau.

16′: Abstoß für uns. Forcegame, beim Spiel wird unser Teamtisch am Feld angechipt von einem unserer Roboter.

18′: Abstoß für uns, aber wir können nicht schießen.

19′: Halt. Wir haben ein Zahnrad verloren. Ecke für blau. Blau startet einen Angriff aufs Tor, aber unser Roboter wehrt erfolgreich ab.

20′: Einwurf für uns.

20′ +1: Einwurf für blau. Kurzes Spiel, Einwurf für uns. Aus. Wir gewinnen mit 2:0.

IranOpen 2018 – Live Ticker Testspiel vs. Parsian

In wenigen Sekunden ist es soweit und das Testspiel gegen Parsian kann beginnen.

0′: Wir haben Visionprobleme. Die blaue 2 verschwindet auf halben Weg zum Strafraum. Wir haben außerdem (bekanntermaßen) keinen Rückkanal.

1′: Anstoß haben wir. Wir starten mit gelb und nur mit 7 Robotern, da wir kaputte Motoren haben. Kickoff yellow, aber die Blau fährt los. Der Ref gibt irgendwann entnervt direct, statt kickoff.
Direct blue. Ein blauer Roboter fällt um, nachdem wir zusammen mit einem anderen blauen gegen ihn gestoßen sind. Es geht weiter, aber erneut fällt ein Roboter des blauen Teams um. Es gibt erneut Visionprobleme.
Tooooor für uns. Wir spielen eine Ecke zentral vor den Gegner, wir schießen und die Verteidigung schläft. 1:0 für ER-Force!

2′: Anstoß für blau. Mal sehen ob wir uns an die Regeln halten können im Gegensatz zu unseren Gegnern. Aber davor wieder Halt für Visionprobleme. Wir schaffen es.
Der Ball gelangt ins gegenerische Tor. Aber wird es wirklich gezählt? Nein, leider nicht. Anscheinend ein Problem bei der Refbox. Und schon wieder Halt, dank Visionproblemen. Und es geht weiter, Anstoß für blau. Leider mit ungültigem Kickoff, aber es wird weiterlaufen gelassen. Schon wieder ein Tor für uns, aber es wird wieder diskutiert.

3′: Es gibt einen indirekten Freistoß für blau. Mitten im Spielfluss, der Ball liegt auf dem Feld und kein Roboter fährt ihn an. Anscheinend schon wieder ein Problem mit der Vision, sie erkennt keinen Ball. Wir schießen ins Toraus. Und erneut Pause, wegen Visionproblemen. Es geht weiter. Ecke für blau. Oder doch wieder Halt. Die eine Hälfte des Spielfelds ist nicht mehr auf der Vision zu sehen.
Wir haben wieder Vision. Es gibt Stop. Aber der Ball flackert erneut in der Vision. Wieder eine Unterbrechung.

4′: Es geht weiter. Wir machen den Armadamove. Es gibt doch Abstoß für blau. Und schon wieder fällt ein ungültiges Tor für uns, da vorher Halt war. Einer unserer Roboter kann nicht mehr fahren. Es gibt Halt und wir holen ihn vom Feld. Es geht weiter.

5′: Es gibt ein neues Halt und wir können einen neuen Roboter einwechseln. Es gibt einen Einwurf für blau aus unserer Ecken. Durch das große Feld gibt es einen schönen Spielfluss.

6′: Blau spielt ins Toraus. Wir haben Ecke. Halt, blau wechselt einen Roboter aus. Unsere Ecke führt fast zu einem Tor, der Schuss wird jedoch geblockt, der Nachschuss trifft. Tor für uns. Es steht 2:0 für uns.

7′: Erneut Halt verursacht durch Visionprobleme.
Nun sollen noch einige Ecken gegen uns getestet werden. Und dann ist Schluss.

IranOpen 2018 – Setup-Day, der Erste

Heute fing der Tag mit unserem Lieblingsessen, Reis mit Hackfleisch, an. Dieses hatten wir aber schon am Vorabend gebracht bekommen. Wobei dadurch mehrere Mitglieder unseres Teams in regelmäßigen Abständen aus dem Schlaf gerissen wurden, z.B. um Bescheid zu bekommen, dass wir noch Essen gebracht bekämen (20 Uhr), für einen Anruf, dass das Essen gleich da wäre (21 Uhr) und um das Essen im Zimmer anzunehmen (22:30 Uhr).

Für ein paar unserer Teammitglieder fing der Tag schon um 6 Uhr an, da einerseits geteilte Zimmer zu kürzeren Schlafenszeiten führen können, vor Allem wenn die Zimmermitbewohner beim zu Bett gehen noch nicht angereist sind und nur ein Zimmerschlüssel existiert und andererseits manche Wecker mehrmals falsch gestellt wurden.

Eigentlich war unser Plan pünktlich um 8 Uhr in der Halle zu sein, um losarbeiten zu können. Da haben uns die Organisatoren aber einen Strich durch die Rechnung gemacht, indem sie uns mitteilen ließen, dass wir erst ab 10 Uhr in die Halle dürfen.

In der Halle angekommen wurde dann fleißig ausgepackt, auch wenn noch gar kein Arbeitsplatz existierte. So wurden provisorisch Roboter repariert z.B. auf Stühlen.

Im Laufe der nächsten Stunde bekamen wir dann auch einen Arbeitstisch aufgebaut und konnten so noch effektiver arbeiten. Dabei wurden z.B. die „Attackers“ in der Strategie gefixt. Leider fehlte das Internet noch, sodass wir uns ein temporäres GIT auf einem USB-Stick einrichten durften.

Pünktlich um 1 Uhr brachen wir zum Mittagessen auf. Erst wurde der Wegbeschreibung gefolgt, dann der Erinnerung der letzten Jahre. Im Gebäude, in dem es das Essen letztes Jahr gab, kamen uns dann zwei Iraner entgegen und meinten, das Essen gäbe es hier nicht, aber sie würden uns den Weg zeigen. Auf halben Weg zur Veranstaltungshalle trafen wir – nach einigen, schwer nachzuvollziehenden Gesprächen unserer selbsternannten Guides mit Einheimischen (auf persisch) – auf das chinesische SSL-Team ZJUNlict, das sich uns kurzerhand anschloss.

Wieder umgekehrt fanden wir ein Restaurant, das sich aber nach einigen Diskussionen als das Falsche herausstellte. Es hieß „Great Restaurant“, war aber dann doch nicht so great. Wir begaben uns auf den Rückweg zur Halle und sammelten noch ein drittes SSL-Team (MRL, iranisch) ein. Nun ging es an unserer Messehalle vorbei. Genau dahinter war eine weitere Halle, die wir durchquerten und in der wir in der hintersten Ecke tatsächlich eine Essensausgabe fanden. Es gab, kaum verwunderlich, Reis mit Hackfleisch zum Essen. Diesmal aber phänomenal aufgepeppt durch einen Joghurt und eine Vielzahl an Gewürzen, die teils falsch beschriftet waren und teils geschwisterlich mit dem Tisch geteilt wurden.

Nach dem Mittagessen ging es wieder weiter mit der Arbeit. Mit der Zeit waren fast alle vorher bekannten Probleme bei den Robotern behoben, so zumindest dachten wir. Bis wir versucht haben die Schussweiten zu kalibrieren. Hier offenbarten sich uns mehrere massive Probleme sowohl mit den Werten als auch mit den Lichtschranken (so wie eigentlich immer). Und mit dem Funk. Und mit klemmenden Hochschussklappen. Und mit den Encodern. Und mit kaputtgehenden Motoren. Und mit zappelnden Motoren. Und mit fehlenden Ritzeln auf Ersatzmotoren. Und mit ausfallenden Funkkabeln. Und. Und. Und. …

Da der typische Edding als Beschichtung der Hochschussklappen nicht getan hat, sind drei unserer Teammitglieder mit unserem Übersetzer zu einem kleinen Ausflug in die Stadt aufgebrochen.
Mit dem Taxi ging es zu mehreren kleinen Straßenläden, in denen wir nach etwas rumfragen Sprühlack und schwarze Farbe kaufen konnten. Nach der Rückfahrt haben wir testweise drei Hochschussklappen bemalt und trocknen lassen.

In der Halle wurde währenddessen an der Strategie weitergeschrieben, alle Roboter gecheckt und so gut es eben ging repariert.
Außerdem machten wir Testspiele mit zwei anderen Teams (ZJUNlict und Parsian) für den nächsten Tag aus.

Kurz nach 9 Uhr mussten wir plötzlich panisch zusammenpacken, da uns mitgeteilt wurde, dass es jetzt sofort Essen gäbe und wenn wir jetzt nicht sofort alle im Hotel wären, würden wir nichts mehr bekommen.

Also alles was man braucht so schnell wie möglich zusammenpacken und drei Leute vorschicken, um Bescheid zu sagen, dass wir noch kommen werden und auch etwas zu Essen haben wollen. Im Hotel angekommen, wurde uns mitgeteilt, dass das Essen in zehn Minuten da wäre. Eine halbe Stunde später traf das restliche Team ein, aber vom versprochenen Essen war weit und breit nichts zu sehen.. Weitere 40 Minuten später war es dann soweit: Das Essen war angekommen. Es wurde sogar gleich das Frühstück mitgebracht.

Jetzt darf man mal raten was es zum Abendessen gab. Richtig! Reis mit (ausnahmsweise) Hühnchen und Joghurt, diesmal war der Reis sogar von Preiselbeeren durchsetzt. Und zum Abendessen darf natürlich nicht die typische Fanta fehlen!

Nun wird noch weiter bis tief in die Nacht gecodet und die Kalibrierung des Hochschuss getestet. Das ganze natürlich auf der Aschenbahn vor unserem Hotel. Und weil wir nach dem langen Tag noch gar nicht müde sind, lackieren wir auch um 2 Uhr nachts noch alle Hochschussklappen mit der frisch getesteten Methode.
Schlaf wird sowieso überbewertet und zum Glück können wir ja bis 6 Uhr ausschlafen.

IranOpen 2018 – Erster Tag

Eigentlich hat sich dieser Tag wie eine endlose Fortsetzung des Ostersonntags angefühlt, da wir wenig bis gar nicht schlafen konnten auf der Reise.

Vor Ort gab es viel zu klären, wir mussten uns darum kümmern Essen, Trinken und WLAN zu bekommen, unsere Packliste durchgehen, ob wir auch alles mitgebracht haben (es fehlt tatsächlich nur der Locktite) und uns auf den morgigen Setup-Day vorbereiten. Das ganze von dem ewigen Kampf begleitet, nicht einzuschlafen.

Am späten Nachmittag besichtigten wir das Olympiagelände, natürlich in Begleitung eines Übersetzer.
Danach wurde noch eine Runde gearbeitet und nun gehen alle zeitig ins Bett, da wir ja morgen früh aufstehen müssen, um den ganzen Tag nutzen zu können.

IranOpen 2018 – Die Anreise

Im wechselhaften Aprilwetter von Deutschland brachen wir, neun Studenten, gegen 15:30 Uhr am Flughafen Nürnberg auf. Oder zumindest dachten wir das. In Realität dauerte das dann noch fast weitere 30 Minuten, bis wir alle vollständig zum Checkin der Turkish Airlines kommen konnten. Die Verkehrslage am Ostersonntag wurde wohl von manchen unterschätzt. Man muss allerdings erwähnen, dass die Reisenden, die mit dem Bus anreisten, pünktlich kamen. Da soll noch einer auf die Öffis schimpfen.

Am Checkin angekommen stellte sich einem der beiden Teilgruppen ein legendärer Beamter in den Weg, der spontan ein paar unserer Teammitglieder exmatrikulierte, ihnen Jobangebote machte und uns selbstgemalte Passfälschungen vorwarf. Wir meisterten diese Hürden jedoch mit Bravour. Die andere Hälfte hatte nur mit zu schwerem Handgepäck zu kämpfen. Ein berechtigter Einwand, aber wir konnten von unserer Unschuld überzeugen.

Danach begaben wir uns zur Sicherheitskontrolle, die wir reibungslos hinter uns brachten. Allerdings wurde per Durchsage eines unserer Teammitglieder zur Gepäcknachkontrolle gerufen.
Ein Vermerk für Zuhause: Wir brauchen neuen Loctite 😉

Wie lang brauchen neun angehende, deutsche Ingenieure um ein Gruppenfoto zu schießen? Man könnte wohl denken, dass das jetzt witzig wird, allerdings wird es eher traurig.
Ganze 45 Minuten. Warum? Weil wir erst mit dem Selbstauslöser der Kamera haderten und währenddessen noch zwei unserer Mitglieder ein Workout ableisteten und zwei andere Mitglieder auf ihren Schultern zu balancieren versuchten.
Irgendwann hat uns dann ein Zuschauer erlöst und unser Foto geschossen.

Nach einer sehr langen Runde UNO zu neunt mit vielen verschiedenen Regelverständnissen stiegen wir dann in den Flieger und saßen dort in zwei Teilgruppen.

Der Flug selber verlief bis auf ein paar Turbulenzen reibungslos. Zusätzlich zu einer aufgrund von Druckunterschieden geplatzte Chipstüte, deren Inhalt sich zu einem großem Teil dann auch im Rucksack verteilt hat (konnte aber zu einem großen Teil geborgen und dann mit Genuss verzehrt werden), hatten wir eine interessante Begegnung mit einem Teheraner, der uns unsere Zolldokumente übersetzte.
Sie enthalten neben „Frohes Neues Jahr“-Wünschen einen handschriftlichen Vermerk, dass wir Freunde seien und man uns den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten habe.

Nach einem versuchten Landeanflug, einer ausgedehnten und turbulenzreichen Ehrenrunde, einer dann erfolgreichen Landung, die mit einer unerwarteten Vollbremsung endete und einer, zu unserer Erleichterung nicht nötigen weiteren Sicherheitskontrolle, warteten wir zum Teil müde, zum Teil akrobatisch aktiv in Istanbul auf unseren Anschlussflug.

Da über Istanbul eine chaotische Wetterfront wütete, startete unser Anschlussflug nach einer gefühlt endlosen Wartezeit und einer Schimpftirade einer türkischen Frau im Flugzeug, die sich über die Fluggesellschaft beschwerte, woraufhin ein verhaltener Applaus folgte, mit einer Stunde Verspätung.
Zum Schlafen war dieser Flug schlichtweg ungeeignet. Neben einem Frühstück in aller Herrgottsfrühe (Ortszeit Teheran ca. 5:00 Uhr) war auch einfach zu wenig Zeit um ausgeschlafen anzukommen.
In Teheran gelandet kümmerten wir uns um unsere Visa. Die Wartezeit hierfür betrug auch wieder ca. eine Stunde (+ 10 Minuten Laufzeit) und wir bekamen nicht mal einen Aufkleber oder Stempel in unseren Pass.

Lediglich bei der Einreisekontrolle bekamen wir einen kleinen Stempel. Dann noch kurz Gepäck holen, unseren Guide begrüßen, Geld wechseln und in den Bus einsteigen. Mit diesem fuhren wie eine Stunde nach Teheran zu unserem Hotel.
Dieses Jahr sind wir im ehemaligen Olympiadorf untergebracht. Das Hotel ist durchaus komfortabel, allerdings ist hier unser Internetzugang sehr beschränkt und nur mit Trickserei möglich… und wir haben Hunger.