IranOpen 2018 – Unser letzter Tag in Teheran

Nachdem wir alle mehr oder minder viel geschlafen und uns von spannenden Schere, Stein, Papier Schlachten erholt hatten, trafen wir uns am Sonntag Morgen um halb Zehn zum Frühstück. Unser Übersetzer war sehr zeitig anwesend und hat uns darauf hingewiesen, dass wir unsere gesponserten Zimmer bis um 11 verlassen müssen. Das überraschte uns ein wenig, doch wir trafen schnell die Entscheidung, auf eigene Kosten ein Zimmer den Tag über zu behalten und dort unser Gepäck zwischen zu lagern. Nachdem wir etwas gehetzt die 3 restlichen Zimmer geräumt hatten, stiegen wir in unseren Bus ein und nahmen ein chinesisches Dreierteam mit.

Nun fuhren wir in die Stadt und hatten irgendwo im Nirgendwo einen etwas längeren Aufenthalt, da unsere chinesischen Kollegen ihre Teilnahmeurkunden ausgestellt bekamen. Nach einer guten Stunde im Bus wartend, fuhren wir in die Stadt und besichtigten eine sehr prachtvolle Moschee, in der der Schrein von Hazrat Abdul Azim Hasani ausgestellt wird. Hier gab es wieder neue Erfahrungen für uns. Neben der klassischen Geschlechtertrennung musste unser weibliches Teammitglied sich mit einem kompletten Umhang bedecken. Dies führte dazu, dass sie seitdem als unser ganz persönliches Schlossgespenst bezeichnet wird. Die Moschee war sehr prunkvoll eingerichtet und hat uns etwas geflasht, da wir uns das etwas schlichter vorgestellt hatten. Danach gingen wir auf den nahegelegenen Bazar. Dort haben wir uns ein bisschen mit Geschenken für die Heimat eingedeckt in Form von Safran für die Mütter und für uns selber kauften wir getrocknete Früchte. Danach trafen wir mit ZJUNlict zusammen und gingen danach zusammen auf Reise.

Doch wir standen vor einer Challenge. Unser Preisgeld für den 2. Platz in unserer Liga haben wir auf drei PrePaid-Kreditkarten bekommen mit jeweils 5 Mio. Rial, also zusammen 15 Millionen Rial. Diese mussten wir gezwungenermaßen verflüssigen, doch in der Bank kann man pro Tag (pro Karte) nur 200.000 Toman (also 2 Millionen Rial) abheben, also einen marginalen Anteil. Deshalb einigten wir uns darauf mit allen Essen zu gehen, dort damit zu bezahlen und dann den Rest bar auszahlen zu lassen. Also fuhren wir mit zwei Bussen durch die Stadt um ein geeignetes Restaurant mit traditioneller Küche zu finden, das auch noch offen hat und genug Platz für unsere große Gruppe. Nach einiger Zeit und ein paar interessanten Fahrmanövern fanden wir ein gemütliches Restaurant, das zwar noch Essen hatte, aber das typische traditionelle Dizi nur noch zweimal. Also entschieden wir uns für andere traditionelle Gerichte und nur einer traute sich an das Dizi. Vom Prinzip her haben wir zu einem großen Teil das gleiche gegessen wie die letzten 7 Tage, doch diesmal mit etwas mehr Qualität und mehr Liebe zubereitet, was einen -wenn auch nur gefühlten- riesigen Unterschied im Geschmack gemacht hat. Um das ganze abzurunden, erfreuten wir uns an Suppen, Tee, Milkshakes und Süßigkeiten. Mit extrem vollem Magen und glücklich wollten wir zahlen und dann den Rest auszahlen lassen. Einfacher gesagt als getan. Wir belassen es einfach mal bei der Aussage, dass es nicht geklappt hat.

Da wir nun auch schon eine Stunde unserem Zeitplan hinterher liefen, verabschiedeten wir uns von unserem Lieblingsübersetzer Aref und vom chinesischen Team und fuhren ins Hotel zurück. Dort mussten wir dann recht schnell alle Koffer packen und wieder alle Roboter reisesicher verpacken. Jeder musste auch sein zugeteiltes Werkzeug für den Transport suchen. Mit einer Punktlandung zwei Stunden später verließen wir das Academic Hotel im olympischen Dorf, welches wir zum Teil mit den Kreditkarten bezahlten, und begaben uns zum Bus. Den Busfahrer bezahlten wir mit Cash und dem verbleibenden Guthaben der Kreditkarten, welches er verständlicherweise erstmal im Hotel nachprüfen wollte. Nachdem er bezahlt war, fuhren wir alle mit gemischten Gefühlen zum Flughafen. Einerseits freuten wir uns sehr auf die Heimat und Abwechslung bei den Mahlzeiten, doch andererseits war es auch schade neue und alte Freunde zu verlassen und die trotz Allem sehr schöne Zeit dort als beendet zu erklären.

Am Flughafen angekommen, wechselten wir das verbleibende iranische Geld und checkten ein. Wir gingen diesmal direkt gesammelt an einen Schalter, um Sitzplätze möglichst beieinander zu bekommen. Der nette Mann hinterm Schalter sagte, das sei kein Problem, aber entweder konnte oder wollte uns nicht verstehen und wir saßen im Endeffekt alle komplett verteilt im Flieger. Doch bevor wir im Flieger saßen, mussten wir noch durch den Security Check. Dieser machte uns sehr zu schaffen. Die Beamten wollten uns unsere Akkus nicht im Flieger mit transportieren lassen, obwohl dies laut Richtlinien erlaubt ist. Dies führte zu sehr langen Diskussionen, wobei wir aber schnell merkten, dass wir am kürzeren Hebel saßen. Uns wurden mehrere sehr unsichere Überführungsmöglichkeiten angeboten, die alle nicht akzeptabel für uns waren. Nach sehr langem Bangen, Warten und Kontaktversuchen zu unseren Team in der Heimat wurde es uns in Zusammenarbeit mit der Fluggesellschaft erlaubt, alle Akkus mitzunehmen. Dies allerdings nur im Cargobereich. Doch das reichte uns, der Rucksack bekam eine offizielle Gepäcknummer und die Angst und der große Schreck waren erstmal vorbei.

Letztendlich starteten wir sehr übermüdet um halb 4 morgens Ortszeit in Teheran und versuchten alle so viel Schlaf wie möglich zu erhaschen. Garantiert nicht ausgeschlafen und nach einem fast reibungslosen Zwischenhalt landeten wir mit einer sehr starken Bremsung in Nürnberg um halb 10 und erfreuten uns daran, dass wirklich alles Gepäck inklusive der Akkus sicher angekommen war. Leider mussten wir uns dann recht schnell trennen und entweder mit dem Bus oder Auto in die Uni oder nach Hause zu fahren. Manch einer hat die gute Entscheidung getroffen, sich etwas Ruhe zu gönnen. Manch andere hatte die Muße direkt noch in die nächsten Vorlesungen zu gehen. Das war wohl eher eine schlechte Entscheidung.

Abschließend möchten wir uns Bedanken bei allen, die in den Iran mitgefahren sind und dieses Turnier zu einem spaßigen und wertvollem Erlebnis gemacht haben. Bei unserem Team in der Heimat, die uns tatkräftig mit Hilfe zu Seite standen und auch zu unmenschlichen Uhrzeiten noch erreichbar waren. Bei den Veranstaltern für die Möglichkeit am Turnier teilzunehmen, bei unseren tollen Übersetzern, bei unseren Gegnern für die interessanten und fairen Spiele und den guten Austausch. Bei Freunden und Familie, die mitgefiebert haben und uns unterstützt haben. Bei unseren Förderern, ohne die unser Team zu so etwas gar nicht in der Lage wäre.

 

IranOpen 2018 – Der Finaltag

Gestern ging es für die Strategen früh raus. Sie trafen sich um 5 Uhr und fingen an zu arbeiten. Vorher gab es noch Frühstück. Um halb 8 brachen sie zur Halle auf, einerseits um dort rechtzeitig zu sein, andererseits, da das Jungsstrategiezimmer seinen Schlüssel vermutlich dort vergessen hatte.

Bei der Halle angekommen, musste erst mal gewartet werden, bis die Schlüssel kamen. Dabei traf man die BitBots aus Hamburg, die in der Humanoid Kid Size League spielen.
Etwas später, als die Strategen schon fleißig in der Halle arbeiteten, trudelten auch die elektronischen Mechaniker ein.

Das erste Spiel des Tages, welches eigentlich das Letzte des letzten Tages gewesen sein sollte, fand schon relativ früh statt und entschied darüber, gegen wen wir im Finale antreten sollten. Es spielte MRL gegen Immortals. MRL gewann, überholte den Punktestand des chinesischen Teams und schossen sich so ins Finale.

Bis zum Finale war noch viel zu tun. Das elektronische Mechanikteam fand heraus, dass alle Dribbler schräg angeschraubt waren. Dadurch liegt der Ball an unterschiedlichen Positionen unterschiedlich weit in der Lichtschranke. Das hatte zur Folge, dass eine genaue und zuverlässige Kalibrierung unmöglich war. Wir haben vermutlich unser lang bekanntes Lichtschrankenproblem gefunden. Also mussten wir alle Dribbler ausbauen, demontieren und gerade wieder neumontieren.

Das Finale an sich war sehr spannend. Es fing damit an, dass es sehr lange nicht anfing. Das lag mal wieder an Visionproblemen. Um genauer zu sein an der Diskussion, wie die Ballgeschwindigkeit gemessen wird. Da ja bekanntermaßen unser Tool fehlerhaft ist, wurde lang und breit nach einer Lösung mit Tools von anderen Teams gesucht. Es wurde sogar debattiert, händisch mit Hilfe von Frames die Geschwindigkeit zu berechnen. Letztendlich wurde beschlossen, die erlaubte Geschwindigkeit auf 7,5 m/s zu erhöhen und mehrere Tools parallel zu benutzen.

Und los ging es. Es war von Anfang bis zum Ende ein sehr faires und spannendes Spiel (genaueres im Live-Ticker). Wir waren von der Perfomance unserer Roboter angenehm überrascht und hatten wenig Probleme mit Fusseln. Trotzdem mussten wir uns mit einem zweiten Platz gegen MRL zufrieden geben. Für uns ein insgesamt gutes Ergebnis.

Danach war natürlich wieder Foto-Session angesagt 🙂 Neben Teamfotos machten wir auch Fotos mit iranischen Fans. Wir haben allerdings nach den ersten 20 Fotos aufgehört zu zählen. Diesmal haben wir alle zusammen ein TV-Interview gegeben, aber nur einer durfte Fragen beantworten, während der Rest eher unbeteiligt daneben stand und gut aussah.

Als sich dann der Trubel langsam gelegt hatte, stießen wir mit einem (leider alkoholfreien) Bier an und genossen ein paar mehr oder weniger ruhige Minuten. Doch es waren gefühlt zu wenige Minuten, da wir all unser Equipment packen mussten, um bereit für die Closing Ceremony um 18:00 Uhr zu sein.

Dort angekommen wurden wir in die zweite Reihe geführt, wo sich unsere Sitzplätze befanden, und uns penetrant die Ohren, mit extrem lauter Musik, weggeblasen. Die Zeremonie war natürlich auf Farsi (Persisch) und somit verstanden wir von den ganzen Reden sehr wenig. Das führte dann auch dazu, dass wir nicht mitbekamen, dass unser Team zu Preisvergabe aufgerufen wurde… Erst auf beherztes Zurufen unserer Übersetzer liefen wir auf die Bühne und bekamen unseren Pokal übergeben und machten ein Teamfoto (mal wieder). Glücklich, zufrieden aber auch sehr müde erwarteten wir das Ende des offiziellen Teils, um uns dann an einem fast luxuriösem Essen zu erfreuen.

Da wir aber doch traurig wurden, dass das Turnier zu Ende war, starteten wir kurzer Hand unserer eigenes Turnier. Diesmal allerdings ohne Roboter und ohne Pokal, sondern mit Schere, Stein, Papier und als Preis ein Joghurt. Dies wurde souverän  mit einem 3:0 gewonnen und der erste Joghurt ging an uns. Danach gab es noch ein paar Herausforderer und es wurden immer mehr Zuschauer. Als zweite Disziplin wurde dann das Armdrücken eingeführt, wo wir aber dann eher weniger gute Gewinnquoten aufweisen konnten.

Da wir an chronischen Schlafmangel leiden, sind wir nun zu nichts mehr fähig.

Hier eine kleine Auswahl aus unseren zahlreichen Fotoshootings:

IranOpen 2018 – Live Ticker Finale ER-Force vs. MRL

In wenigen Minuten geht es los, das Finale der IranOpen 2018. Wir spielen in der 1. Halbzeit mit gelb und MRL mit blau.
Letzte Vorbereitungen werden getroffen, der Teppich gekämmt im Versuch die Fusseln zu reduzieren, die Vision nochmal überprüft und die Refs halten sich bereit. Die Refs sind diesmal vom iranischen Team Parsian.

Unser elektronisches Mechanikteam hatte einen kleinen Durchbruch bei den Lichtschranken. Wir hoffen, dass sie jetzt wesentlich besser funktionieren.

Bei diesem Spiel haben wir die Zusage des TCs bekommen, dass wir unseren „kaputten“ Plotter nicht verwenden. Ein erster Versuch den gestern von Nicolai Ommer (TIGERS) veröffentlichten Majority AutoRef zu verwenden, scheiterte daran drei AutoRefs zu haben. Den von ER-Force durften sie ja nicht nehmen.
Ein zweiter Versuch war der AutoRef von CMDragons. Dieser kompiliert jedoch auf Ubuntu 14.04 nicht. Wir halfen dabei nicht und so wurde dieser verworfen.
Ein dritter Versuch war der AutoRef von TIGERS. Dieser braucht Java, aber das gibt es im Iran nicht. Stattdessen wurde das Tool von Parsian zur Ballgeschwindigkeitsmessung evaluiert. Es fiel jedoch durch den Test durch, das fiel sogar dem Ref auf. Fast alle unsere Volleys trafen 15 m/s.
Neuer Versuch: OpenVPN. Vielleicht kann damit Java installiert werden. Vermutlich wird aber auch TIGERS AutoRef auf dieser kaputten Vision keine besseren Werte produzieren, so unsere Vermutung.
Die Lösung: Jeder Torschuss wird Frame für Frame per Hand durchgerechnet.
Neuer Stand, der TC sagt wir müssen uns entscheiden, ob wir unsere kaputte Software nehmen oder die von MRL, dem gegnerischen Team. Wobei wir nicht sagen können, ob diese Software überhaupt funktioniert.
Der nächste neu Stand ist, dass wir nun die Software von mehreren Teams gleichzeitig nutzen, die von MRL, die von Parsian und die von ZJUNlict.

Anscheinend geht es gleich los. Es kann sich nur noch um Stunden handeln.

1′: Wir starten mit acht gegen sieben. Wir haben Anstoß. Und sofort wird abgebrochen wegen Visionproblemen.
Wir werde nochmal darauf hingewiesen, dass wir unseren Strategierechner während des Spiels nicht anfassen dürfen. Wir müssen ihm explizit erklären, was die anderen beiden PC an unserem Teamtisch am Spielfeld machen (das sind unser Live-Ticker und die Videoaufnahme des Spiels).
Und wieder Anstoß für uns. Wir passen in die gegnerische Hälfte, kurz darauf fällt ein Roboter von MRL um. MRL hat Einwurf von der Mitte. Doubletouch, wir haben wieder Freistoß.

2′: Erneut fällt ein Roboter von MRL um und sie bekommen wieder einen Freistoß. Der Ref verwarnt aber MRL, dass sie beim nächsten Umfallen eine Gelbe Karte bekommen werden.

3′: Es gibt Visionprobleme, der Ball ist nicht sichtbar. Wir wagen einen Vorstoß zum gegnerischen Tor, aber MRL hält den Ball.

4′: Und schon wieder fällt ein MRL Bot um, sie bekommen eine gelbe Karte.

5′: MRL wagt einen Torschuss, aber wir halten.

6′: Aus einer Ecke schaffen wir fast einen Tor, aber im letzten Moment versagt unsere 7 und schafft den Abschluss nicht, es wäre ein so schönes Tor gewesen.

7′: MRL nimmt ein Timeout, wir versuchen schnell etwas an der Software zu ändern, aber sie beenden ihr Timeout. MRL schießt ein Tor. Es steht 0:1.

8′: Wir haben eine Ecke. Die 5 fährt nicht mehr, wir wechseln sie aus.

9′: Auch bei MRL fällt ein Bot aus und sie nehmen ihn raus, wollen aber gleich einen neuen reinsetzen anstatt auf das nächste Stop zu warten (wie wir es gerade getan haben). Es gibt eine Diskussion.
Nach einer mehrminütigen Unterredung, darf MRL seinen Bot reinsetzen. Es geht weiter.

10′: Ein Bot von MRL fällt um und sie bekommen noch eine Gelbe Karte. Dann ist die Zeit der ersten Hälfte um und kurz bevor der Ref abpfeift, fällt noch ein MRL Bot um. Sie bekommen ihre dritte Gelbe Karte.

In der Pause lassen wir unsere Robter zum LineUp fahren, tauschen Akkus aus und prüfen kurz nochmal ihre Funktionalität.

11′: Es geht weiter und MRL spielt nur noch mit sechs Robotern.
Ecke für MRL. Forcestart vor unserem Strafraum endet in einem verkeilten Zweierduell. Erneut Forcestart und Beenden durch Ref, da sich wieder zwei Bots beim Zweikampf verkeilen.

13′: Es folgen weitere verkeilte Zweikämpfe in unserer Hälfte.

14′: Abstoß für uns, wir gelangen in die gegnerische Hälfte und verkeilen uns beim Zweikampf.
Ein Schuss von uns verfehlt nur knapp das Tor.

16′: Ein Einwurf von uns führt wieder zu einer knappen Torchance.

17′: Ecke für uns führt leider zu keinem Tor. In unseren Rädern verfangen sich immer mehr Fusseln.

18′: MRL nimmt ein Timeout, wir versuchen so viele Räder zu entfusseln wie möglich.

19′: Kurz nach Ende des Timeouts gibt es eine gefährliche Situation an unserem Tor, aber es fällt keines.

20′: Ende des Spiels. MRL gewinnt mit 1:0. Wir sind zweiter.

IranOpen 2018 – Der zweite Wettkampftag

Nach einer mal wieder viel zu kurzen Nacht war frühes Aufstehen angesagt, mit anschließendem Frühstück.
In der Halle stand als erstes das Wiederholungsspiel von gestern an. Diesmal lief es wesentlich friedlicher, d.h. diskussionsfreier, ab. Ref, Refbox und Visionbeauftragter, alle drei aus unserem Team, leisteten volle Arbeit.
Über den Tag verteilt hatten wir unsere anderen zwei Gruppenspiele, gegen ZJUNlict (das chinesische Team) und gegen Parsian (eines der drei iranischen Teams). Das erste gewannen wir 2:0 und beim zweiten spielten wir 1:1 unentschieden (genaueres ist unten in den Livetickern nachzulesen).
In beiden Spielen, aber vor allem im letzten hatten wir Riesenprobleme mit dem Teppich, der immer mehr fusselte. Die Fusseln blieben in den Rädern und ihren Zahnrädern hängen und blockierten sie so. Unser Team hatte damit am meisten zu kämpfen.
Das zweite Spiel startete etwas holprig, da auf einmal irgendetwas unsere Funkfrequenz störte (welche nur uns zugeteilt war). Das war etwas seltsam und niemand wusste so recht was los war. Der Ref, der auch gleichzeitig der TC ist, wollte am liebsten sofort starten, doch das lehnten wir vehement ab, da wir unsere Roboter nicht kontrollieren konnten und sie teilweise einfach von selbst fuhren, ohne irgendeinen Befehl von uns. Letztendlich lösten wir die Situation so, dass wir uns die Frequenz von ZJUNlict „ausliehen“. Sie waren sehr zuvorkommend und boten uns alle möglichen Hilfen an. So konnten wir das Spiel gut bestreiten, obwohl wir alle wenig angetan vom Ref waren und ihn manchmal etwas parteiisch fanden bzw. die Richtigkeit seiner Entscheidungen anzweifelten.
Außerdem gab es viele interessante Begegnungen mit vielen netten Menschen. Zudem musste bzw. durfte unser Team mehrere Fernsehinterviews geben. Außerdem durften viele Mitglieder unseres Teams Fotos mit vielen Menschen machen, die alle hell auf davon begeistert waren.
Mittag- und Abendessen sind nicht weiter erwähnenswert, es wäre nur eine Wiederholung der letzten Blogeinträge.
Abends ging es in der Halle wieder länger, als sie eigentlich geöffnet hatte.
Im Hotel gab es dann um ca. 10 Uhr Abendessen und dann teilte sich unser Team auf: Die elektronische Mechanik reinigte nochmal alle Roboter und reparierte, was noch zu reparieren war, bzw. wofür noch genug Ersatzteile vorhanden waren. Im Laufe der letzten Tagen, war nicht nur die 8 als Ersatzteillager missbraucht worden, sondern nun auch noch die 4 und es fehlte trotzdem noch so einiges, auch viele Motoren mussten immer wieder ausgetauscht werden. Um zu diesem Abend zurückzukommen, die Strategen gingen stattdessen gleich ins Bett und stellten ihren Wecker auf fünf Stunden später, also ca. 4 Uhr oder halb 4.
So ging der letzte Gruppenphasentag teilweise relativ schnell und teilweise weniger schnell zu Ende.

IranOpen 2018 – Live Ticker 4. Gruppenspiel ER-Force vs. Parsian

Vor unserem letzten Gruppenspiel passieren komischen Sachen mit unserem Funk. Unsere Roboter bewegen sich auf einmal, obwohl wir keine Befehle funken. Wir wissen nicht was los ist, der TC macht Druck, aber wir versuchen ihm zu erklären was los ist. Ein anderes Team hatte dieses Problem wohl auch schon…

Nach diesen mysteriösen Begebenheiten scheint nun alles wieder zu funktionieren. Bald wird es los gehen.

Der TC warnt vor dem Spiel nochmal vor, dass jedes Anfassen eines Roboters ohne Erlaubnis mit einer gelbe Karte bestraft wird.

Wir spielen mit blau und Parsian mit gelb.

1′: Es geht los, wir haben Anstoß.

2′: Der Ref (der auch der TC ist) warnt uns vor, dass wir ihn nicht wegen Visionproblemen ansprechen dürfen, sondern nur der Visionexpert.

3′: Parsian fährt gegen uns, der Ref lässt weiterlaufen.

4′:  Wir wechseln die 5 aus, sie schießt nicht. Außerdem ist einer unserer Roboter aus der Vision rausgefahren und muss wieder aufs Feld gesetzt werden.

5′: Erneut gibt es Visionprobleme. Wir tauschen wieder aus.

7′: Tooor!! Wir haben ein sehr schönes Tor geschossen. Aber nein, es gibt wieder Probleme mit dem Plotter. Was wird der Ref entscheiden? Im Moment sieht es schlecht aus. Nein, der Ref lässt es nicht gelten.

8′: Es geht weiter.

9′: Jetzt aber haben wir ein Tor geschossen!! Aus nächster Nähe und mit nur 5 m/s. Es steht 1:0 und der Ref erkennt es tatsächlich an!

10′: Ecke für gelb, der Ball geht nur knapp am Tor vorbei.

10′ +1: Die Zeit ist um, aber der Ref lässt noch eine Ecke von gelb spielen. Diese ist auch sehr knapp kein Tor, die ganze Menge stöhnt auf.

Wir holen unsere Bots mit LineUp, so sehen wir wie gut sie noch fahren. Die 0 fährt sehr schleichend und schlingert etwas.
Die Akkus werden schnell getauscht und danach prüfen wir die Bots, ob sie auch alle auf unser Kommando hören und fahren können.

Wir tauschen Seiten und Farben, also haben wir jetzt gelb.

11′: Es geht wieder los, aber es gibt wieder Visionprobleme.
Wir tauschen die 3, sie fährt nicht mehr und schießt auch nicht. Den Roboter, den wir kurz danach einsetzen wollen, hat aus versehen noch ein blaues Pattern.

13′: Es gibt eine gefährliche Situation an unserem Strafraum, aber unsere Roboter wehren gut ab.

14′: Wir müssen immer mehr Roboter vom Feld nehmen und entscheiden uns deshalb ein Timeout zu nehmen. Bevor wir Timeout nehmen, schießt blau noch fast ein Tor, aber unser Torwart klärt die Situation. Im Timeout sammeln wir die Fusseln aus dem Rädern und stellen im Code die Anzahl der Angreifen herunter.

15′: Parsian schießt fast ein Tor, wir wehren ab, aber der zweit Schuss trifft das Tor. Es steht 1:1. Die Zuschauer jubeln.

16′: Es fahren immer weniger Roboter richtig. Wir nehmen ein Timeout. Im Moment funktionieren nur fünf Roboter. Teilweise haben die Roboter auf einmal keinen Funk mehr.
Es geht mit fünf Robotern weiter.

17′: Blau bekommt eine Gelbe Karte.

18′: Wir haben einen Abstoß, kommen aber nicht weit in die gegnerische Hälfte.

19′: Die Gelbe Karte von blau läuft ab.

20′: Es wird abgepfiffen. Es steht 1:1.