Tag 7 – Ende im Elfmeterschießen

Wie beginnt so ein Turniertag? Genau wie jeder andere: Frühstück, das man mehr runterschlingt als genießt, Tasche packen, rein in die Schuhe und los in Richtung Venue. Die Route kennt man mittlerweile im Schlaf. Trotzdem ist die Stimmung gut – voller Elan, denn das erste Spiel des Tages steht an. Fokus an, rein in den Tunnel, alles auf das Match gegen die TIGERs Mannheim ausrichten.

ER-Force vs TIGERs

Und das Spiel? Überraschend gut. Klar, 0:5 verloren – aber das Ergebnis erzählt nicht die ganze Geschichte. Wir waren deutlich besser unterwegs als im ersten Spiel gegen sie. Sogar ein paar ernstzunehmende Angriffe aufs gegnerische Tor hingelegt, viel mehr Präsenz in deren Hälfte gezeigt. Das Ganze wirkte strukturiert, stabil und sauber. Ein massives Upgrade zu vorher – und das hat man gespürt.

Danach: knapp zwei Stunden bis zum nächsten Spiel. Klassisches Teammeeting – was war gut, was muss besser, wer macht was. Dann wurde geackert. Die Halle wie immer ein einziges Gewusel, überall geschraubt, geklickt, getestet. Das Spiel vor uns – ZJUNlict gegen RoboCin – hat sich dann ordentlich gezogen, weshalb wir erst kurz vor Anpfiff aufs Feld durften.

Match gegen die RoboDragons. Zäh, aber intensiv. Früh das 1:0 für uns – kurz aufgeatmet. Dann der Dämpfer: 1:1 durch ein Eigentor. Ein Chip gegen unseren eigenen Centerback, der Ball prallt unglücklich ab und rollt Richtung Netz. Ja, passiert. Es ging in die Verlängerung – und dann ins Elfmeterschießen. Leider verloren.

Klar, die Stimmung danach war gedämpft. Keiner konnte sich so recht erklären, woran’s gelegen hat. Im Vergleich zum vorherigen Spiel hatten wir kaum etwas verändert. Eine Vermutung: Möglicherweise wurde die Vision zwischendurch auf andere Roboter eingestellt – und dann nicht zurückgestellt. Ob das wirklich der Auslöser war? Schwer zu sagen. Aber auch das gehört dazu – mit solchen Unsicherheiten umgehen zu können.

Der Abend danach? Deutlich entspannter. Wir haben ein bisschen den anderen Teams beim Spielen zugesehen, uns ausgetauscht, noch hier und da was repariert. Und dann: Open TC/OC Meeting – wieder mal bis 22 Uhr in der Halle festgehangen.

ER-Force vs RoboDragons

Ein paar haben den Abend noch gemütlich ausklingen lassen, andere sind direkt zum Strand, frische Luft schnappen. Und manche – verständlich – sind einfach nur ins Bett gefallen, komplett durch.

Tag 6 – Der Klassiker, der Grind und ein Hauch von Eindhoven

RoboDragons und Robotics

Wie startet man so einen Tag am besten? Natürlich mit dem Klassiker: Frühstück. Schnell was reingeschoben, Tasche geschnappt und los geht’s zu Fuß Richtung Halle. Noch schnell Wasser einkaufen, weil das Zeug in der Halle… ey, ehrlich, es schmeckt wie ein Schwimmbad im Hochsommer. Verchlort bis zum Anschlag.
Um 9 Uhr direkt das erste Spiel. Also ankommen, aufbauen, vorbereiten – alles im Stress, aber genau das gibt den Kick. Dieses Gefühl, mitten im Getümmel zu sein, mit Zeitdruck und Fokus.
Erstes Match gegen die RoboDragons. Wäre absolut gewinnbar gewesen, aber am Ende nur ein Unentschieden. Trotzdem: besser als gestern, deutlich.Danach direkt ins Teammeeting – wieder sehr produktiv. Es wurde offen angesprochen, was nicht gut lief, was besser werden muss und wer sich um was kümmert. Wichtig, denn zwei Stunden später stand das nächste Spiel an.
Der Tag insgesamt: anstrengend. Drei Spiele, zwei Ref duties – das zieht. Aber besonders der Morgen war stark. Jeder wusste, was der andere macht. Volles Vertrauen, dass alle ihr Bestes geben. Und das hat man gespürt. Die Teamatmosphäre? Richtig gut. Alle auf einer Wellenlänge.
Spiel gegen ZJUNlict: 0:1 verloren. Klingt bitter, war aber echt ein gutes Spiel. Kann man sich ansehen, ohne sich fremdzuschämen – wir waren dran.
Vor dem letzten Spiel dann etwas mehr Zeit. Genutzt für Tests, Optimierungen und das Beste: Weitere Teammitglieder sind angekommen! Verstärkung für Elektronik und PR – mega wichtig. Sie haben auch endlich neue Encoder-Kabel mitgebracht, unsere alten waren einfach nicht mehr nutzbar.
Es mussten noch Teile zersägt werden – kleiner Flashback nach Eindhoven. Ziel: mehr Platz im Bot schaffen. Und ja, erste Gastgeschenke wurden auch mal so richtig verteilt.
Dann das letzte Spiel gegen RoboCin. Ultra intensiv. Wir haben unser erstes Tor des Turniers gemacht – und es wurde aberkannt. Direkt danach ein Tor von denen – auch aberkannt (Gott sei Dank). Also irgendwie ausgeglichenes Chaos.
Direkt im Anschluss: Test Slot, um die Fehler des Spiels zu beheben. Und dann? Klar – abends „was war gut, was war schlecht“. Wie immer, wie es sich gehört.

Tag 5 – Früher Start, viel Stress und kaputte Encoder

Letzte Handgriffe vor dem Spiel

Nach einem guten Frühstück sind wir heute etwas früher aufgebrochen als gestern – gestern kamen wir nämlich zu spät an der Halle an. Diesmal waren wir pünktlich, und der Stress ging auch direkt los: Akkus laden, Roboter kalibrieren, Hüllen vorbereiten, Encoder testen… Um 9 Uhr (BRA) stand nämlich schon unser erstes Spiel gegen TIGERs an.

Das Spiel lief insgesamt ganz okay – vor allem in der ersten Halbzeit. Zwar lagen wir zu dem Zeitpunkt 4:0 zurück, aber als erstes Spiel des Turniers, noch dazu gegen die Tigers, war das ein solider Auftakt. Besonders bitter: In den letzten 45 Sekunden der zweiten Halbzeit haben wir noch drei Tore kassiert. Autsch.

 

In der anschließenden Teamsitzung wurde schnell klar: Unsere Encoder machen Ärger. Durch ungetestete Akku- und Encoderhalterungen wurden Kabel beschädigt, was zu fehlerhaften Daten führte. Auch die Spannungsebenen (3 Volt 3 Ebene) sind teilweise eingebrochen – ebenfalls ein Encoderproblem. Dazu kamen häufige Fouls beim Kickoff.

1.Spiel: ER-Force vs TIGERs

1.Spiel: ER-Force vs TIGERs

Unsere schnelle (und ziemlich einzige) Lösung: Die Bruchstellen der Encoderkabel wurden massiv mit Panzertape verstärkt. Mehr ging nicht, denn wir haben nur eine begrenzte Anzahl Ersatzteile dabei. Die Elektronikcrew versucht jetzt, defekte Encoder zu recyclen und daraus neue zusammenzubauen.
Der restliche Tag war geprägt von Fixen, Testen, noch mehr Fixen – aber es hat sich gelohnt. Wir haben sichtbare Fortschritte gemacht und auch schon unsere ersten offiziellen Rollen in der Gruppenphase übernommen.

Ein Highlight: Wir durften das Gimbal von HWTK benutzen und konnten ein paar ziemlich coole Shots vom Teamalltag machen. Vielleicht gibt’s da bald ein kleines Video!

Wie immer am Abend: jeder im Team erzählt, was gut und was nicht so gut gelaufen ist. Danach ein weiteres Teammeeting, bei dem alle auf den aktuellen Stand gebracht wurden. Es wurde ein Gameplan für morgen aufgestellt – denn der Tag wird heftig: drei Spiele, zwei ref duties. Stress pur.
Ach ja – das Tippspiel läuft auch wieder! Mal schauen, wer dieses Jahr das beste Näschen hat.

Veröffentlicht unter 2025

Tag 4 – Zwischen Frust und Fortschritt

ER-Force auf dem Weg zur Venue

Der Tag begann wieder mit dem mittlerweile traditionellen Frühstück – ein kurzer Moment der Ruhe, bevor der Trubel losgeht. Danach machten wir uns zu Fuß auf den Weg zur Halle, vorbei am Strand, der kurz für frische Luft sorgte. In der Venue angekommen, war sofort klar: Der heutige Tag braucht Struktur. Zum Glück hatten wir das schon am Vorabend im Team-Meeting besprochen – jeder wusste, was zu tun war. Akkus laden, Bots kalibrieren, Systeme prüfen – die Vorbereitungen liefen routiniert, denn um 12 Uhr stand die erste Pass-Challenge gegen TIGERs Mannheim an.

Leider lief wenig nach Plan. Der Rückkanal funktionierte nicht zuverlässig am Funkmaster, die Encoder der Roboter – eine wichtige Rückmeldeleitung der Motoren – lieferten fehlerhafte Daten, die Kicker versagten, und selbst das Testen am Spielfeld war von Störungen geprägt. Die Folge: Die Pass-Challenge gegen Tigers und ZJUNlict lief enttäuschend. Wir wurden Dritter – letzter Platz, auch wenn nur drei von fünf Teams teilnahmen.

Teppich

Technical Challenge vs TIGERs

Ein weiteres Hindernis: Der Teppich in der Halle ist indiesem Jahr extrem glatt. Das macht besonders das Dribbeln zur Herausforderung – unsereBots hatten deutlich mehr Mühe, den Ball zu kontrollieren.

Trotzdem ging es nach der Challenge direkt in die Fehleranalyse. Intensive Bugfixes standen an – mit Erfolg: Der Rückkanal konnte vollständig implementiert werden, auch wenn es für die Pass-Challenge zu spät kam. Immerhin: Mit dem neuen Stand war ein besseres Software-Testing am Feld möglich.

Am Abend hatten wir noch einen Testslot, bei dem die Tagesarbeit auf die Probe gestellt wurde. Die Ergebnisse stimmten vorsichtig optimistisch: Viele Fehler konnten behoben werden, das Überschwingen der Roboter wurde reduziert, das System wirkt stabiler.

Schulbesuch Willstätter-Gymnasium in Nürnberg

Am Freitag, den 09. Mai 2025, waren wir, Robotics Erlangen, zu Gast am Willstätter-Gymnasium in Nürnberg. Ab 14 Uhr hatten wir die tolle Gelegenheit, im Rahmen der Forschungs-AG mit Schüler*innen aller Jahrgangsstufen ins Gespräch zu kommen – darunter auch eine Robotics-Gruppe der 5. Klassen, die erste Erfahrungen mit Technik und Programmierung sammelt.

Im Gepäck: Zwei unserer autonomen Fußballroboter, mit denen wir regelmäßig an nationalen und internationalen Wettbewerben teilnehmen. Die Begeisterung der Schüler*innen war sofort spürbar – viele waren fasziniert davon, wie unsere Roboter ohne Fernsteuerung das Spielfeld „verstehen“, sich orientieren, den Ball erkennen und auf das Tor zusteuern.

Neben der Vorstellung unserer Arbeit und der Robotik an der Technischen Fakultät der FAU interessierten sich die Schüler*innen besonders für technische Details:
Wie „denken“ Roboter? Was steckt hinter der Kameraerkennung? Wie werden Bewegungen geplant? Und wie kommunizieren die Roboter untereinander?

Gleichzeitig waren wir beeindruckt von den eigenen Projekten der Forschungs-AG. Besonders spannend fanden wir das vorgestellte Gartenbewässerungssystem – ein Projekt, das sowohl ökologisch als auch energetisch nachhaltig entwickelt wurde. Stromsparend, automatisiert und umweltfreundlich – genau die Art von Ideen, die wir für die Zukunft brauchen!

Wir danken dem Willstätter-Gymnasium herzlich für die Einladung und den inspirierenden Austausch. Es war großartig zu sehen, wie viel Neugier und Kreativität bei den Nachwuchsforscher*innen steckt. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen – vielleicht ja bald an der FAU!