Elektronikproduktion am FAPS

Mit großen Schritten naht der RoboCup 2015 in China – Zeit für uns, die Serienproduktion zu starten! Mit Unterstützung vom Lehrstuhl für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik (FAPS) konnten wir in nur zwei Tagen 14 Nutzen Platinen bestücken – das reicht für ebenso viele Roboter.

Erstmals haben wir die Platinen nicht bei uns im Labor von Hand bestückt und gelötet. Dies ist nicht nur zeitraubend, auch die Lötqualität variiert. Eine aufwendige Fehlersuche ist die Folge. Um dies zu vermeiden, sind wir dieses Jahr auf deutlich professionellere Fertigungsmethoden umgestiegen.

Dazu wird in einem ersten Schritt die Platine mit Lötpaste bedruckt. Dies geschieht in einem spezieller Pastendrucker, der Lötpaste über eine Laserschablone walzt. Die Platine sitzt exakt unter der Schablone, ausgerichtet an hochpräzisen Ausrichtungsmarken. Durch die Aussparungen wird dann an den richtigen Stellen ein dünner Film Lötpaste gedrückt. An dieser Stelle herzlichen Dank an LaserJob für das Bereitstellen der SMD Schablone!

Anschließend müssen die Bauteile auf diesen Lotdepots platziert werden. Während dies normalerweise automatisch geschieht, sind bei uns die Stückzahlen zu klein bzw. die Variantenvielfalt der Teile zu groß, um dies effizient durchführen zu können. Deshalb haben wir die Bauteile mittels einer Vakuumpipette per Hand platziert.

Zuletzt durchläuft die bestückte Platine den Reflow-Lötofen. Ein genau definiertes Temperaturprofil stellt sicher, dass alle Bauteile zuverlässig verlötet werden. Sobald die Platine abgekühlt ist, wird der Prozess für die Unterseite der Platine wiederholt.

Die Ausbeute kann sich sehen lassen – von den ersten 16 Platinen funktionierten 15 auf Anhieb – ein Wert der bei händischer Produktion kaum zu erreichen ist.

Freundschaftsspiele 2015 in Erlangen

Zur Vorbereitung auf den RoboCup im Juli haben wir von 24. bis 26. April einen internationalen Workshop durchgeführt. Die beiden anderen Teams aus der näheren Umgebung – TIGERS Mannheim und SSH aus den Niederlanden – sind dafür nach Erlangen gekommen. Außerdem hat uns ein Teammitglied des iranischen Teams Immortals besucht.

Die Spiele haben für uns wieder einen wertvollen Erfahrungsgewinn gebracht. Zwei Siege und eine Niederlage hieß es am Ende aus unserer Sicht. In den nächsten Tagen werden wir nun unsere Strategie analysieren und sehen, wie wir noch besser werden können.

Schon jetzt steht fest, dass wir ein vielversprechendes Design für unseren Schuss gefunden haben. Damit nähert sich unsere Schussstärke nun auch an das maximal erlaubte an – 8 m/s. Vor allem ein zu kleiner Querschnitt des Eisentauchkerns in der Spule, der damit zu schnell in Sättigung ging, war verantwortlich für die gemächlichen Schüsse der Vergangenheit.

Auch in der Elektronik glauben wir nun einige Probleme endlich gefunden zu haben – so führte eine Funktion zum Reset abgestürzter Mikroprozessoren zum Neustart des fast gesamten Roboters. Dies war für uns unerwartet und erst nach langem Suchen im Datenblatt der Prozessoren konnte eine mögliche Erklärung gefunden werden, die wir nun verifizieren müssen. Auch unsere neue Lichtschranke – nun reflektiert der Ball Licht von oben, statt einen Lichtstrahl horizontal zu unterbrechen – werden wir noch etwas anpassen, um den Erkennungsbereich breiter zu gestalten.

Neben all den technischen Aspekten hatten wir auch noch die Gelegenheit, den Erlanger Berg von innen zu erkunden. Von unserem Keller ging es also in die Keller – ein interessantes Erlebnis, das wir anschließend auf den Kellern noch gebührend ausklingen haben lassen.

Roboter 2015

Während unsere Bots im Iran ihre Platzierung auf dem Treppchen feiern, haben wir mal unser CAD-Tool angeworfen und die ersten Renderings des überarbeiteten Roboters erstellt. Hier ein kleiner Vorgeschmack auf das neue Modell.2015-04-04_robot2015_teaser

Iran Open 2015 – Tag der Entscheidung: ER-Fore vs. Tigers Mannheim

Tag der Entscheidung für uns. Spiel um den dritten Platz gegen die Tigers aus Mannheim. Pokal oder kein Pokal, das ist hier die Frage. Nach zwei vierten Plätzen in Folge (Iran Open 2014 und RoboCup in Brasilien 2014) wäre es durchaus mal schön eine der begehrten Trophäen in der Hand zu halten.

ER-Force gegen Mannheim: Es treffen hier zwei ebenbürtige Kontrahenten aufeinander, beide mit sehr solider deutscher Abwehr und wenig Dynamik im Angriff. Das macht es im Spiel für beide Teams sehr schwer Tore zu erzielen. Es geht die ganze Zeit eigentlich nur um das eine Siegtor, die Anspannung bei beiden Teams ist enorm. Ein Erlanger Roboter nach dem anderen muss kurzzeitig ausgewechselt werden, weil sich die Räder festfusseln.

1.Hälfte, 6. Minute: Einwurf vor dem Mannheimer Strafraum. Die Erlanger Zwei fährt sich frei und nimmt gekonnt einen Meter vor dem gegnerischen Strafraum den Ball an… Sie fährt mit dem Ball um einen Gegner herum… Warum bewegt sich keiner der Gegner mehr?… Die Zwei versenkt den Ball ohne die geringste Gegenwehr, Tor… Was ist passiert?… Das gegnerische Funkmodul ist ausgefallen… Puh, Glück für uns!

2.Hälfte, 3. Minute: Wieder einer dieser hart umkämpften Bälle um den Mittelkreis herum. Der Ball löst sich… Der Mannheimer Bot ist schneller dran… Er fährt auf unser Tor zu, nur noch den Torwart vor sich und einen Verteidiger an der Strafraumlinie… Er schießt…. Der Torwart lenkt den Ball gerade so an den Pfosten… Puh, sehr knapp!

Letzten Endes konnten wir das 1:0  über die Zeit retten. Ein Zittersieg, der wiedermal unsere Schwäche in der Offensive offenbart. Insgesamt jedoch ein sehr ausgeglichenes und auch sehr schönes Spiel! Mit einem breiten Grinsen haben wir dann den lange ersehnten Pokal entgegengenommen. Er wird ab jetzt auf alle Zeit unser RoboLab schmücken.