RoboCup 2018 – Live Ticker 2. Gruppenspiel ER-Force vs. Immortals

Das Spiel beginnt heute, am 18. Juni 2018, um 20 Uhr Ortszeit (Montréal), also um 2 Uhr Nachts deutscher Zeit (natürlich dann schon am 19. Juni).

Auf Grund von Verzögerungen der vorherigen Spiele, verschiebt sich dieses Spiel um ca. eine Stunde.

Jetzt kann es nicht mehr lange dauern, es wird jeden Moment losgehen.
Wir starten mit blau und Immortals mit gelb.
Außerdem verwenden wir dieses Mal unseren AutoRef und nicht den der Tigers

1′: Wir haben Anstoß. Wir nehmen sofort ein Timeout, da wir zu viele (ungewollte) Logausgaben haben, was unsere Laufzeit frisst. Nach 1 1/2 Minuten können wir wieder weiterspielen, nachdem wir einen Commit reverted haben.
Nach nicht mal 10 Sekunden gibt es schon zwei Kollisionen von Immortals verschuldet.
Wir haben Ballplacement, platzieren den Ball, aber der AutoRef gibt nicht Start.
Anscheinend gibt es noch einige Bugs bei unserem AutoRef.
Nach den ersten 10 Spielsekunden wird entschieden den AutoRef zu tauschen und ab jetzt den der Mannheim Tigers zu verwenden.
Einer unserer Bots kippt um, da uns ein Immortalsbots rammt.
Kurz danach kippt ein Immortalsbot um.

2′: Leider klappt zweimal hintereinander unser Ballplacement nicht, da der Teppichboden hier so hart ist. Der Ball verklemmt sich beim Dribbeln und springt so jedes Mal von unserem Roboter weg.
Nach der dritten Kollision, die von Immortals verursacht wurde, gibt es eine gelbe Karte für das gelbe Team (Immortals).

3′: Immortals muss einen Bot herausnehmen und da sie schon mit einem Roboter weniger gestartet haben, stehen jetzt nur noch sechs Roboter von Immortals auf dem Feld. Immortals nimmt ein Timeout.
Nach dem Timeout müssen wir wieder den Ball platzieren. Diesmal klappt es wieder ohne Probleme.
Nach einer erneuten Botkollision, dürfen wir wieder den Ball platzieren.

4′: Das Spiel ist sehr zerstückelt, da Immortals immer wieder schnell ins Aus schießt, wir dann wieder den Ball platzieren dürfen und Immortals erneut ins Aus schießt.
Unsere 11 macht Probleme und wir nehmen sie bei nächste Gelegenheit raus.
Eine schöne Spielsituation, die dem gegnerischen Tor gefährlich nah kommt, endet leider damit, dass wir es nicht schaffen einen Pass anzunehmen und der Ball so ins Toraus rollt.
Ein Bot von Immortals rammt einen von unseren und bekommt eine weitere gelbe Karte. Wir bekommen eine 11-Meter. Doch Immortals halten den Ball.
Es gibt kurze Uneinigkeiten über eine Regel beim 11-Meter, diese sind aber nach einer Minute von Diskussionen und Regellesen beigelegt.

5′: Es gibt mehrere gefährliche Situationen bei unserem Strafraum, aber wir schaffen es alle zu entschärfen.
Bei einem Ballplacement von uns stehen unsere eigenen Roboter im Weg und wir schaffen es nicht den Ball zu platzieren. Der Ref greift ein und platziert den Ball in unserer Ecke.
Kurz danach ist die erste Halbzeit zu Ende. Aber kurz davor bekommen wir noch eine gelbe Karte, da wir einen Immortalsbot rammen, d.h. dass wir nun mit einem Bot weniger spielen dürfen.

In der Halbzeit werden alle Akkus getauscht und nochmal die Hochschussklappe und die Lichtschranken getestet.
Unsere 5 fährt komisch und wir tauschen sie sicherheitshalber schnell aus.
Es werden Seiten und Farben getauscht.

6′: Unser Torwart fährt aus unerfindliche Gründen nicht, aber das Spiel geht schon weiter. Immortals schießen auf unser Tor, aber unsere Verteidigung blockt den Torschuss ab. Danach können wir zum Glück unseren Torwart austauschen.
Es gibt wieder ein paar Ballplacements für uns und auch Kollisionen, die von Immortals verursacht werden. Das Ballplacement tut sich schwer, auf Grund des harten Teppichs. Immortals haben inzwischen vier gelbe Karten, da sie sehr oft mit uns kollidieren.

7′: Es gibt eine schöne Torschusssituation für uns, aber der Immortalstorwart hält den Ball.
Wir wundern uns schon das ganze Spiel über, dass wir es so selten schaffen zu chippen.

8′: Wir nehmen ein Timeout um eine Stelle im Code zu ändern, damit wir wieder chippen können.
Wir kollidieren mit Immortals und bekommen beide eine gelbe Karte.
Und wir schießen ein Tor!!! Es steht 1:0 für uns.
Das Spiel wird jetzt flüssiger.

9′: Erneut eine Botkollision, dieses Mal aber von uns verursacht.
Schönes Passspiel von uns, aber leider schafft es unser Bots nicht den Ball anzunehmen.
Wir kollidieren mit Immortals, bekommen eine gelbe Karte und müssen einen Roboter aus dem Spiel nehmen. Immortals bekommt einen 11-Meter, aber unser Torwart hält den Ball.
Einer unserer Roboter fährt nicht und unser Robothandler tauscht ihn aus.
Ballplacement von blau (Immortals) schlägt fehl.

10′: Nun schlägt unser eigenes Ballplacement fehl.
Ein Schoss von Immortals in Richtung unseres Tors geht am Tor vorbei ins Toraus. Das Ballplacement danach funktioniert aber einwandfrei.
Das Spiel geht mit 1:0 für uns zu Ende.

RoboCup 2018 – Live Ticker 1. Gruppenspiel ER-Force vs. UMass MinuteBots

Das erste Spiel der Gruppenphase beginnt in wenigen Minuten.
Wir spielen als gelbes Team gegen UMass MinuteBots (blaues Team).

Einen kommentierten Live-Stream findet ihr auch von unseren Freunden des Roboteam Twente auf YouTube:

https://youtu.be/rs1g_xfyQAo

1′: Wir haben Anstoß und schießen sofort ins Aus. Es gibt Probleme mit dem AutoRef, er sagt, dass unser Torwart zu nah am gegnerischen Strafraum ist. Doch dieser steht vor unserem Tor. Es gibt noch kleine Probleme mit der Kommunikation von Ref und Refbox. Obwohl es Probleme mit dem AutoRef gibt, diskutieren Ref und Refbox ohne das Spiel zu stoppen.
Und erneut gibt es das gleiche Problem, der AutoRef pfeift ab, da unser Torwart (angeblich) zu nah am gegenerischen Strafraum steht. Es gibt eine längere Diskussion zwischen Ref, Refbox und unserem Robothandler. Anscheinend bekommen wir fehlerhaft Schiedsrichterbefehle von der Refbox. MinuteBots haben Timeout und so können wir unser System daran anpassen. Vorher melden wir aber sicherheitshalber an, dass wir falls MinuteBots ihr Timeout beenden sofort ein eigenes nehmen werden.
Nach einer guten Minute Timeout von MinuteBots, nehmen wir uns ein Timeout.
Anscheinend hat die Refbox einen falschen Button erwischt und so wird unsere Timeoutzeit gecancelt, wodurch wir den Timeoutversuch und auch die -zeit zurückbekommen (nur aufgrund eines Tippfehlers).
2′: Kurz nachdem es weitergeht, schießen wir ein Tor! Toooor für uns!! 1:0 für uns.
Es gibt Ballplacement für MinuteBots, aber sie schaffen es nicht und so dürfen wir den Ball platzieren, was wir auch sehr gut schaffen (trotz eines MinuteBot Roboter, der uns in den Weg fährt): Ein Roboter steht am Strafraum und passt zu einem anderen am Eckunkt.
Und wir schießen noch ein Tor!! 2:0 für uns.
Kurz danach kommt unser altbekanntes Lieblingswort zum Einsatz „Visionproblems“. Diese sind zum Glück aber schnell wieder behoben (nicht zu vergleichen mit den IranOpens).
Botkollision von MinuteBots, sie bekommen eine gelbe Karte.

3′: Und ein neuer Versuch von MinuteBots von Ballplacement..
..das katastrophal schief geht.
Unsere 6 zuckelt etwas, wir geben dem Ref bescheid, dass wir auswechseln wollen. Er gibt uns die Erlaubnis für den nächsten Stopzustand. Unser Robothandler rennt aufs Feld um die 6 auszutauschen, aber die Roboter fahren weiter, weil die Kommunikation zwischen Ref und Refbox wieder mal nicht so gut funktioniert.

4′: Wir schießen noch ein Tor!! 3:0 für uns.
Unsere 9 zeigt an, dass sie ein Motorproblem hat, wir wollen sie austauschen, aber der Ref lässt uns noch nicht.
MinuteBots schafft es zum fünften mal in Folge nicht das Ballplacement auszuführen. Dies hat eine gelbe Karte für MinuteBots zur Folge und dass wir alle Einwürfe zugesprochen kriegen.

5′: Und noch ein Tor für uns. Es steht jetzt 4:0 für uns!
Eine Botkollision von MinuteBots führt zu einem erneuten Freistoß für uns. Außerdem gibt es dafür die dritte gelbe Karte für MinuteBots, d.h. wir bekommen einen 11-Meter (also in Realität nur 1,2 Meter).
Das klappt nicht so richtig, da der Torwart von MinuteBots auf unseren Roboter zufährt und den Ball wegkickt (was er natürlich nicht darf).
Ein neuer Versuch endet damit, dass MinuteBots einen ausgeschalteten Roboter in ihr Tor stellen. Jetzt fährt aber ein zweiter Roboter von ihnen mit ins Tor.
Versuch Nummer 3: Wieder mit ausgeschalteten Robotertorwart.

5′ (+1): Und wir schießen das 5:0! Jetzt ist Halbzeit.

Es werden Akkus getauscht und nochmal Roboter getestet.
Der Roboter mit Motorproblem kann jetzt auch wieder eingesetzt werden.
Wir wechseln Farben und Seiten.

6′: Es geht weiter mit Anstoß für MinuteBots.
Ein MinuteBots Roboter verliert ein Rad. Es wir Halt gegeben.
Ein Nichttorwart berührt den Ball im eigenen Strafraum (was nicht erlaubt ist) und wir bekommen einen 11-Meter.
Nun gibt es erst mal ein wieder Visionproblems.
Wie beim letzten 11-Meter rammt ein gegnerischer Roboter wieder unseren Schützen.
Als es endlich klappt, dass wir ohne Behinderung der Gegner (gegen den ausgeschalteten Roboter) das 6:0 schießen.

7′: Wir nehmen ein Solidaritätsaus, damit MinuteBots ihren Torwart wieder anschalten können.
Und kurz darauf schießen wir wieder ein Tor, es steht also 7:0.
Wir wechseln einen Roboter aus, doch er hat Funkprobleme. Wir dürfen ihn kurz ein Stück bewegen, woraufhin das Problem behoben ist.
Der Ball wird von MinuteBots ins Aus geschossen, aber der AutoRef erkennt es nicht und das Spiel geht weiter. Doch der Ref stoppt das Spiel, platziert den Ball und weiter geht’s.

8′: Wir haben eine Botkollision, also bekommen MinuteBots einen Freistoß. Es stellt sich aber heraus, dass es eine Botkollision war, die von beiden Teams verursacht wurde.

9′: Wir schießen das 8:0!
Wir bekommen eine Ecke, weil MinuteBots in ihr Toraus geschossen haben.

10′: Und es gibt das 9:0.
Wir bekommen einen Freistoß, machen aber aus Versehen einen Doubletouch.
Es gibt erneut ein Ballplacement für uns, dieses Mal schaffen wir es aber aus unerfindlichen Gründen nicht.
Erneut gibt es Visionproblems.
Es geht weiter mit einem Ballplacement von uns.
Und das Spiel geht zu Ende mit dem Ergebnis von 9:0 für uns!!

RoboCup 2018 – Der erste Setup-Tag

Heute früh brach die Hälfte unseres Team schon sehr früh zum Palais des Congrès, das Messezentrum in dem der RoboCup stattfindet, auf um den OC Christian aus unserem eigenen Team, und die anderen Verantwortlichen zu unterstützen. Dort mussten noch einige Dinge erledigt werden. Trotz einer Nachtschicht einiger Organisationsmitglieder stand am nächsten Tag im Grunde genommen gar nichts. Angefangen haben wir aber natürlich mit der Registrierung, bei der wir gebeten wurden uns doch in die schon beträchtliche Schlange einzureihen. Punkt Acht Uhr sollte es nun also losgehen, aber leider war keiner der Volontäre zu finden und auch niemand der eine Registrierung hätte durchführen können. Also wurden alle Robocupper direkt in die Halle gelassen, bei der jede Liga der Schock getroffen hat. Laut Zeitplan hätten alle Felder fertig aufgebaut sein sollen, sodass die Teams direkt Testspiele machen können. In unserer Liga fanden wir aber nur verlegte Holzplatten (die hatten wir am Vortag selber verlegt) und zwei Bahnen verlegten Teppich vor. Nach Eintreffen einiger anderer Teams wurde also das Rechnen angefangen, da wir zusätzlich Teppichstücke mit anderen Ligen tauschen mussten um unser Feld überhaupt auslegen zu können. Also verbrachten wir nun den gesamten Tag in der Halle damit Teppich zu verlegen, Bandenstücke auszumessen, Linien zu kleben, Teppich zu staubsaugen und und und. Zudem hatten netterweise alle PCs die für die Liga vorgesehen waren einen schönen lila Klebezettel mit dem Hinweis, dass die Festplatte Fehler werfe.

Derweil blieb die andere Hälfte des Teams im Hotel um, wie immer, an der Strategie weiterzuschreiben, Roboter Nummer 4 (auch bekannt als „die 4“), die gerade große hardwareseitige Probleme hat, zu reparieren und die anderen Roboter weiter zu kalibrieren. Leider blieb die Reparatur der 4 nur ein erfolgloser Versuch. Sie wurde kurzerhand

ausgeschlachtet und zu einem Teilespender umfunktioniert.

Außerdem stellte uns auch die Kalibrierung vor ein paar Hindernisse, z.B. hatten die Mechaniker – die fast vollständig zur Messehalle gegangen waren – das einzige Maßband, das wir hier in Montréal dabei haben, mitgenommen. Dies machte uns einen kleinen Strich durch die Rechnung, da wir nun die Kalibrierung der Roboter auf später, in der Halle verschieben mussten. Deshalb wurden andere Probleme angegangen, der Einkauf für das Mittagessen erledigt und kanadische SIM-Karten für unser halbes Team besorgt. Dies stellte sich auch als eine etwas größere Unternehmung heraus, da bei einem Dutzend SIM-Karten jede einzeln im Laden freigeschalten werden musste und zusätzlich etliche Formulare in doppelter Ausführung ausgefüllt werden mussten.

Am Nachmittag packte die Hotelfraktion das restliche Equipment, sowie die Roboter zusammen und begab sich auf den Fußweg zur Messehalle. Dort angekommen bauten wir nun wieder als ganzes Team vereint den Mechanik- und den Elektroniktisch auf und richteten uns ein, während ein paar unserer neu angekommenen Mitglieder die schon Anwesenden weiter beim Aufbau der Felder unterstützten.

Anschließend wurde die Geschwindigkeit des Linearschusses dank der neuen Balllichtschranke sehr komfortabel gemessen. Natürlich wurde auch das wiedergefundene Maßband genutzt, um mit der Hochschusskalibration fortzufahren. Auch wenn wegen des sehr harten Teppichs alle Roboter zwei mal kalibriert werden mussten, konnte die Kalibration fertiggestellt werden.
Die Mechanik und die Elektronik kümmerten sich um die Fehler, die aufgefallen waren. Allerdings werden die meisten Defekte oder Probleme vermutlich erst in den nächsten Tagen bei (Test-)Spielen auffallen.

Nebenbei wurden von uns auf dem Hauptspielfeld sehr langwierig die Kameras über dem Spielfeld an den Traversen korrekt positioniert und Zoom und Fokus eingestellt. Während der ganzen Zeit tauschten sich unsere alten, wettkampferprobteren Mitglieder mit den Mitgliedern der anderen Teams aus und pflegten die guten Kontakte.

 

RoboCup 2018 – Ankunft in Montréal

Nach unserem Flug von Paris nach Montréal mussten wir die Einreisekontrolle in Kanada durchlaufen. Das ging tatsächlich sehr unkompliziert und problemlos von Statten. Somit offiziell in Kanada angekommen fuhren wir in zwei Gruppen mit dem Bus zum Hotel, da wir eine zu große Gruppe für einen Bus waren.

Nach dem Check-In machten wir uns alle erst mal frisch und packten unsere Koffer aus. Wieder vereint in einem Zimmer beschlossen wir das gemeinsame Kontrollieren des Equipments auf den nächsten Tag zu verschieben und uns zu einem gemeinsamen Abendessen aufzumachen. Wir fanden ein Restaurant in dem wir sowohl Burger als auch das klassische kanadische Poutine (Pommes mit Soße und Käse) verspeisen konnten. Trotz allseits sehr leeren Mägen war es teilweise eine Challenge die großen Portionen aufzuessen. Zufrieden, satt und sehr müde begaben wir uns ins Hotel zurück und genossen die lange Nacht.

Am nächsten Morgen trafen wir uns beim Frühstück wieder und erfreuten uns am Buffet mit Bacon and Eggs, frischen Waffeln mit Ahornsirup, einer dürftigen Müsliauswahl, Toasts, Bagel und Joghurt. Zu Trinken gab es Kaffee, Tee und natürlich O-Saft.

 

Nachdem alle fertig gegessen hatten, gab es eine Besprechung zu den Plänen des Tages. Hierzu gehörte sowohl das Aufsuchen eines Waschsalons um die frisch bedruckten Teamshirts zu waschen, ein Einkaufstrip um Verpflegung im Hotel zu haben, als auch das Auspacken des Equipments. Dieses musste auch auf Vollständigkeit geprüft werden um dann damit die eventuellen Transportschäden an den Robotern zu finden und zu beheben. Hierfür teilten wir uns in mehrere Gruppen und erledigten die Aufgaben. Die Waschsalongruppe war danach noch etwas beschäftigt für 30 T-Shirts geeignete Orte zum Trocknen zu finden. Zuerst probierten wir die Balkongeländer aus, doch nachdem der Wind sich ein paar Shirts klauen wollte, suchten wir alternative Plätze in den Badezimmern und Schränken.

Die Einkaufsgruppe beglückte uns mit Obst, Snacks und Mittagessen. Die Mechanik und die Elektronik kümmerten sich um die Roboter und fanden nur sehr wenige Probleme. Stattdessen kümmerte sich das Elektronikteam ausführlich um die schon vor Abreise bekannten Probleme bei Roboter 4. Die Strategie arbeitete fleißig, wie immer, an der Software.

 

IranOpen 2018 – Unser letzter Tag in Teheran

Nachdem wir alle mehr oder minder viel geschlafen und uns von spannenden Schere, Stein, Papier Schlachten erholt hatten, trafen wir uns am Sonntag Morgen um halb Zehn zum Frühstück. Unser Übersetzer war sehr zeitig anwesend und hat uns darauf hingewiesen, dass wir unsere gesponserten Zimmer bis um 11 verlassen müssen. Das überraschte uns ein wenig, doch wir trafen schnell die Entscheidung, auf eigene Kosten ein Zimmer den Tag über zu behalten und dort unser Gepäck zwischen zu lagern. Nachdem wir etwas gehetzt die 3 restlichen Zimmer geräumt hatten, stiegen wir in unseren Bus ein und nahmen ein chinesisches Dreierteam mit.

Nun fuhren wir in die Stadt und hatten irgendwo im Nirgendwo einen etwas längeren Aufenthalt, da unsere chinesischen Kollegen ihre Teilnahmeurkunden ausgestellt bekamen. Nach einer guten Stunde im Bus wartend, fuhren wir in die Stadt und besichtigten eine sehr prachtvolle Moschee, in der der Schrein von Hazrat Abdul Azim Hasani ausgestellt wird. Hier gab es wieder neue Erfahrungen für uns. Neben der klassischen Geschlechtertrennung musste unser weibliches Teammitglied sich mit einem kompletten Umhang bedecken. Dies führte dazu, dass sie seitdem als unser ganz persönliches Schlossgespenst bezeichnet wird. Die Moschee war sehr prunkvoll eingerichtet und hat uns etwas geflasht, da wir uns das etwas schlichter vorgestellt hatten. Danach gingen wir auf den nahegelegenen Bazar. Dort haben wir uns ein bisschen mit Geschenken für die Heimat eingedeckt in Form von Safran für die Mütter und für uns selber kauften wir getrocknete Früchte. Danach trafen wir mit ZJUNlict zusammen und gingen danach zusammen auf Reise.

Doch wir standen vor einer Challenge. Unser Preisgeld für den 2. Platz in unserer Liga haben wir auf drei PrePaid-Kreditkarten bekommen mit jeweils 5 Mio. Rial, also zusammen 15 Millionen Rial. Diese mussten wir gezwungenermaßen verflüssigen, doch in der Bank kann man pro Tag (pro Karte) nur 200.000 Toman (also 2 Millionen Rial) abheben, also einen marginalen Anteil. Deshalb einigten wir uns darauf mit allen Essen zu gehen, dort damit zu bezahlen und dann den Rest bar auszahlen zu lassen. Also fuhren wir mit zwei Bussen durch die Stadt um ein geeignetes Restaurant mit traditioneller Küche zu finden, das auch noch offen hat und genug Platz für unsere große Gruppe. Nach einiger Zeit und ein paar interessanten Fahrmanövern fanden wir ein gemütliches Restaurant, das zwar noch Essen hatte, aber das typische traditionelle Dizi nur noch zweimal. Also entschieden wir uns für andere traditionelle Gerichte und nur einer traute sich an das Dizi. Vom Prinzip her haben wir zu einem großen Teil das gleiche gegessen wie die letzten 7 Tage, doch diesmal mit etwas mehr Qualität und mehr Liebe zubereitet, was einen -wenn auch nur gefühlten- riesigen Unterschied im Geschmack gemacht hat. Um das ganze abzurunden, erfreuten wir uns an Suppen, Tee, Milkshakes und Süßigkeiten. Mit extrem vollem Magen und glücklich wollten wir zahlen und dann den Rest auszahlen lassen. Einfacher gesagt als getan. Wir belassen es einfach mal bei der Aussage, dass es nicht geklappt hat.

Da wir nun auch schon eine Stunde unserem Zeitplan hinterher liefen, verabschiedeten wir uns von unserem Lieblingsübersetzer Aref und vom chinesischen Team und fuhren ins Hotel zurück. Dort mussten wir dann recht schnell alle Koffer packen und wieder alle Roboter reisesicher verpacken. Jeder musste auch sein zugeteiltes Werkzeug für den Transport suchen. Mit einer Punktlandung zwei Stunden später verließen wir das Academic Hotel im olympischen Dorf, welches wir zum Teil mit den Kreditkarten bezahlten, und begaben uns zum Bus. Den Busfahrer bezahlten wir mit Cash und dem verbleibenden Guthaben der Kreditkarten, welches er verständlicherweise erstmal im Hotel nachprüfen wollte. Nachdem er bezahlt war, fuhren wir alle mit gemischten Gefühlen zum Flughafen. Einerseits freuten wir uns sehr auf die Heimat und Abwechslung bei den Mahlzeiten, doch andererseits war es auch schade neue und alte Freunde zu verlassen und die trotz Allem sehr schöne Zeit dort als beendet zu erklären.

Am Flughafen angekommen, wechselten wir das verbleibende iranische Geld und checkten ein. Wir gingen diesmal direkt gesammelt an einen Schalter, um Sitzplätze möglichst beieinander zu bekommen. Der nette Mann hinterm Schalter sagte, das sei kein Problem, aber entweder konnte oder wollte uns nicht verstehen und wir saßen im Endeffekt alle komplett verteilt im Flieger. Doch bevor wir im Flieger saßen, mussten wir noch durch den Security Check. Dieser machte uns sehr zu schaffen. Die Beamten wollten uns unsere Akkus nicht im Flieger mit transportieren lassen, obwohl dies laut Richtlinien erlaubt ist. Dies führte zu sehr langen Diskussionen, wobei wir aber schnell merkten, dass wir am kürzeren Hebel saßen. Uns wurden mehrere sehr unsichere Überführungsmöglichkeiten angeboten, die alle nicht akzeptabel für uns waren. Nach sehr langem Bangen, Warten und Kontaktversuchen zu unseren Team in der Heimat wurde es uns in Zusammenarbeit mit der Fluggesellschaft erlaubt, alle Akkus mitzunehmen. Dies allerdings nur im Cargobereich. Doch das reichte uns, der Rucksack bekam eine offizielle Gepäcknummer und die Angst und der große Schreck waren erstmal vorbei.

Letztendlich starteten wir sehr übermüdet um halb 4 morgens Ortszeit in Teheran und versuchten alle so viel Schlaf wie möglich zu erhaschen. Garantiert nicht ausgeschlafen und nach einem fast reibungslosen Zwischenhalt landeten wir mit einer sehr starken Bremsung in Nürnberg um halb 10 und erfreuten uns daran, dass wirklich alles Gepäck inklusive der Akkus sicher angekommen war. Leider mussten wir uns dann recht schnell trennen und entweder mit dem Bus oder Auto in die Uni oder nach Hause zu fahren. Manch einer hat die gute Entscheidung getroffen, sich etwas Ruhe zu gönnen. Manch andere hatte die Muße direkt noch in die nächsten Vorlesungen zu gehen. Das war wohl eher eine schlechte Entscheidung.

Abschließend möchten wir uns Bedanken bei allen, die in den Iran mitgefahren sind und dieses Turnier zu einem spaßigen und wertvollem Erlebnis gemacht haben. Bei unserem Team in der Heimat, die uns tatkräftig mit Hilfe zu Seite standen und auch zu unmenschlichen Uhrzeiten noch erreichbar waren. Bei den Veranstaltern für die Möglichkeit am Turnier teilzunehmen, bei unseren tollen Übersetzern, bei unseren Gegnern für die interessanten und fairen Spiele und den guten Austausch. Bei Freunden und Familie, die mitgefiebert haben und uns unterstützt haben. Bei unseren Förderern, ohne die unser Team zu so etwas gar nicht in der Lage wäre.