Tag 2 – Schrauben, Signale und Sprachbarrieren

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der Technik. Die einzelnen Teams arbeiteten konzentriert an allen Fronten.

In der Mechanik ging’s heute richtig zur Sache: Um Konflikte mit den neuen Akkus zu vermeiden, wurden kurzerhand die Schlussabdeckungen zurechtgesägt– kreativ, funktional und effizient.

Auch in der Elektronik wurde ordentlich geschraubt und gelötet. Ein größerer Umbau stand an: Der modulare Aufbau wurde so überarbeitet, dass Stecker nur noch richtig verbunden werden können – außer man versucht es wirklich mit Absicht falsch. Außerdem wurden defekte Lichtschranken repariert, was uns wieder ein Stück Zuverlässigkeit bringt.

Die Firmware nutzte die Zeit, um an folgenden Punkten den Fokus zu setzen: die Arbeit am FPGA (ein Chip unseres neuen Funkmasters, welcher auf Hardwareseite programmiert werden musste) und intensiv an der Active Disturbance Rejection Control (ADRC) rumbasteln – einem System, das entweder aktiv Störungen ausgleicht oder sie gar nicht erst entstehen lässt. Die zentrale Frage des Tages: Wie können wir potenzielle Fehlerquellen frühzeitig erkennen und zuverlässig ausschließen? Nicht besonders glamourös – aber genau das, was am Ende den Unterschied macht.

Im Strategie-Team wurden Bugs aus den Testspielen gefixt und Abläufe weiter verfeinert. Parallel dazu lief wieder das Dauerthema: Funk. Schon in Bordeaux unser Sorgenkind, sorgt auch hier die Verbindung zwischen Roboter und Steuerung für viel Gesprächsbedarf – da bleibt es spannend.

Schon am Vormittag gab es eine Teambesprechung am Hotelpool. Rückblick auf den Workshop, Austausch über die wichtigsten Erkenntnisse und was wir daraus für die kommenden Tage mitnehmen – ganz entspannt, aber mit klarem Fokus.

Der Tagesabschluss: eine eigentlich harmlose Essensbestellung, die sich zur kleinen Geduldsprobe entwickelte. CPF-Nummern (die in Brasilien überall gebraucht werden), Telefonnummern und die gute alte Sprachbarriere sorgten für Chaos – aber auch für viel Gelächter. Nach einiger Zeit kam das Essen dann tatsächlich an. Fazit: kulinarisch gut, organisatorisch sportlich, aber definitiv eine Erfahrung fürs Teamgedächtnis.

Tag 1 in Salvador – Ankommen, Anpacken, Abkühlen

Früh am Morgen ging es los in den ersten richtigen Tag vor Ort. Nach dem Frühstück nutzten wir die Gelegenheit, direkt ans Meer zu gehen – einmal kurz den Kopf freibekommen. Sonne, Strand, Wellen – und ohne zu zögern ab ins Wasser.

Für einen Moment war alles ganz leicht:  echtes Beachfeeling und ein Gefühl von Freiheit.

Zurück im Hotel traf sich das gesamte Team in der Lobby. Es wurde gemeinsam geplant, ausgepackt und die Aufgaben für den Tag verteilt. Die Teams sortierten sich: Mechanik, Elektronik, Software, Firmware, Publicity – jede Gruppe wusste, was zu tun war.

Parallel dazu wagte sich ein Teil des Teams in den örtlichen Supermarkt, um Vorräte zu besorgen. Der Einkauf entwickelte sich zu einer kleinen Challenge – die Sprachbarriere machte es nicht gerade einfacher. Doch mit etwas Kreativität und Geduld haben wir auch das gemeistert.

Nach dem Essen ging’s ans Eingemachte. Die Turniervorbereitung lief auf Hochtouren.
Wir haben die Software fit fürs Turnier gemacht – getestet, optimiert und letzte Bugs beseitigt. Während sich die Firmware mit hartnäckigen Funkproblemen herumschlug, wurde in der Elektronik fleißig gelötet – unter anderem mussten Verbindungen an den Robotern erneuert werden. Mechanisch wurde die Akkuhalterung gedämpft, damit die Akkus bei starker Beschleunigung oder beim Bremsen nicht beschädigt werden.

Neben all dem praktischen Arbeiten haben wir uns auch intensiv mit den wissenschaftlichen Papern der Teams beschäftigt, die sich für den RoboCup qualifiziert haben – Input, Analyse, Inspiration.

Bis spät in die Nacht wurde konzentriert gearbeitet, getestet und verbessert.
Der Startschuss ist gefallen – jetzt heißt es: alles geben, damit wir auf dem Spielfeld genauso überzeugen wie im Teamraum.

Anreise zum RoboCup in Salvador

Die lange Zeit des Wartens hat endlich ein Ende. Der RoboCup 2025 steht vor der Tür – und wie immer ist der Weg dorthin selten einfach, aber immer spannend! Während sich die meisten in Erlangen noch durch die letzten Vorbereitungen für den RoboCup kämpften, war Tobi bereits ins schöne Brasilien unterwegs, um vor Ort beim Aufbau zu helfen. Die Ruhe vor dem Sturm, könnte man sagen.

 

Ein Teil unseres Teams traf sich am Samstag, dem 12.07.2025, in den frühen Morgenstunden am Nürnberger Hauptbahnhof. Mit müden Augen, aber voller Vorfreude ging es mit der allseits beliebten Deutschen Bahn in Richtung München Flughafen. Dort trafen wir wie geplant um 8 Uhr den anderen Teil der Truppe. Nach dem Check-in ging es zur Sicherheitskontrolle – die erstaunlicherweise fast reibungslos verlief. Dank guter Vorbereitung und der Überzeugungskraft unseres Teams (unterstützt von einem Trailer über uns, der bald online geht!) waren wir bestens gewappnet. Unsere Hauptdarsteller – die Roboter – kamen ohne Probleme durch die Kontrolle.

 

Der erste Flug hatte es in sich: Turbulenzen, eine harte Landung und ein voll
 ausgebuchter Flieger – typisch Lissabon.
Zwischenstopp in Lissabon

Zwischenstopp in Lissabon

Doch der beste Moment war ein lustiger Zufall: Wir trafen unsere Kollegen vom SPL-Team aus dem Norden – die Hulks! Nun saßen wir im gleichen Flieger und hatten einen richtig netten Austausch. RoboCup verbindet eben. Nach einem kurzen Aufenthalt in Lissabon – inklusive ein, zwei dringend benötigter Kaffees – ging es weiter. Naja, nicht ganz sofort. Eine Stunde Verspätung mussten wir noch in Kauf nehmen, bevor wir schließlich in den Flieger ins wunderschöne Salvador steigen konnten. Um kurz nach 23 Uhr Ortszeit hieß es endlich: Bem-vindo ao Brasil! Der letzte Koffer ließ sich etwas Zeit, doch schließlich stiegen wir in unseren Mannschaftsbus – aka den Flughafenshuttle – und fuhren ins Hotel.